Gürtelrose
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Was chronisch Kranke wissen sollten

Neben dem Alter erhöhen vor allem chronische Erkrankungen das Risiko einer Gürtelrose. Welche das sind und wie Betroffene sich trotzdem schützen können.

19.06.2023 · 14:40 Uhr
Shutterstock/Perfect Wave

Schon der Name Gürtelrose verursacht bei vielen Menschen ein Schaudern. Leider zu Recht, denn die Viruserkrankung mit den feuerroten Bläschen und dem quälenden Juckreiz kann extrem schmerzhaft sein. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen erleiden Komplikationen wie langanhaltende Nervenschmerzen, die einen normalen Alltag über Wochen oder sogar Jahre nahezu unmöglich machen können. Häufig tritt Gürtelrose einseitig am Rumpf oder Bauch auf, betrifft sie jedoch das Gesicht oder den Kopf, kann die Erkrankung auch mit einem Seh- oder Hörverlust sowie mit Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen einhergehen. Auch die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt in den ersten sechs Monaten nach einer akuten Gürtelrose- Erkrankung.

So erkennen Sie eine Gürtelrose

Bei diesen Symptomen sollten Sie hellhörig werden:

  • Grippeähnliche Beschwerden, wie Abgeschlagenheit und leichtes Fieber
  • Rötungen, Schwellungen, brennende Schmerzen oder Juckreiz an einem begrenzten Hautgebiet
  • Rote Bläschen, oft mit Flüssigkeit gefüllt

Um schwere Komplikationen und Langzeitfolgen zu verhindern, sollte die Behandlung von Herpes Zoster innerhalb von den ersten 72 Stunden nach Symptombeginn erfolgen. Damit sich das Zeitfenster nicht ungenutzt schließt, nehmen Sie Beschwerden daher bitte ernst und konsultieren Sie rasch die Hausärztin oder den Hausarzt.

Das Problem: Laut Robert Koch-Institut schlummert das auslösende Varizella-Zoster-Virus (VZV) in mehr als 95 Prozent1 der Bevölkerung. Die Ansteckung fand meistens bereits in der Kindheit mit Windpocken statt. Danach bleibt das Virus lebenslang im Körper. Bei jedem dritten Menschen erwacht es in späteren Jahren aus seinem Ruhezustand und verursacht eine Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt. Oft mit den beschriebenen, teils belastenden Folgen für die Gesundheit. Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Menschen ab 60 eine Impfung gegen Gürtelrose. Für Personen mit Grunderkrankungen wird die Impfung ab 50 Jahren empfohlen. Die Kosten hierfür werden von den Krankenkassen übernommen.

Shutterstock/4PM Productions

Schwäche macht den Krankheitserreger stark

Das Virus wird vor allem dann aktiv, wenn unser Immunsystem es nicht ist. Wie ein Schutzschild bewahrt uns die Abwehr eigentlich vor äußeren Eindringlingen und Schadstoffen und hält auch Erreger in Schach, die wir bereits in uns tragen. Doch bestimmte Umstände machen unserer Körperpolizei enorm zu schaffen. Und zwar Folgende: 

•    Der natürliche Alterungsprozess, der unser Immunsystem ebenfalls betrifft, 
•    Stress, 
•    exzessive Sonnenbäder, 
•    angeborene Immundefekte und 
•    Faktoren, die die körpereigene Abwehr dauerhaft schwächen. 

Zu letzterem zählen zum Beispiel Krankheiten, wie Diabetes, chronische Lungen- oder Nierenerkrankungen, multiple Sklerose, entzündliche Darmerkrankungen und HIV2 sowie Medikamente, die etwa zur Therapie gegen Krebs, Rheumatoide Arthritis und Psoriasis-Arthritis oder nach einer Organtransplantation eingesetzt werden. Viele dieser Arzneimittel müssen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, etwa während einer Chemo- oder Strahlentherapie, andere ein Leben lang, um beispielsweise entzündliche Prozesse im Körper zu hemmen. Eine Alternative dazu gibt es nicht. Diese Immunschwäche kann eine Reaktivierung des Gürtelrose-Erregers begünstigen. Dies kann auch mehrfach passieren. Eine überstandene Gürtelrose führt nicht zu einer automatischen Immunisierung.
 

Das sollten Sie über Gürtelrose wissen:

  • 95 % der Erwachsenen tragen den Gürtelrose-Erreger nach einer früheren Windpocken-Erkrankung in sich.
  • 1 von 3 Menschen erkrankt im Laufe seines Lebens an der Infektionskrankheit.
  • Bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen treten Komplikationen wie langanhaltende Nervenschmerzen auf. 
  • Menschen über 60 sowie mit Grunderkrankungen ab 50 Jahren können sich durch eine Impfung vor Gürtelrose schützen.

Darum sind chronisch Kranke besonders gefährdet

Eine britische Fall-Kontroll-Studie3 fand heraus, dass auch Krebserkrankungen die Gefahr erhöhen können, an Gürtelrose zu erkranken. Je nach Alter der Person und Art des Krebses ist das Risiko um rund 30 Prozent erhöht. Die Gründe für den Zusammenhang sind noch nicht abschließend geklärt, es gibt jedoch Erklärungsansätze. Wahrscheinlich ist, dass die Erkrankung selbst das Immunsystem beeinträchtigt, da Krebszellen verschiedene Mechanismen entwickelt haben, um sich zu tarnen oder die Abwehr zu manipulieren. Auch Chemo- oder Strahlentherapien, psychischer Stress sowie die Ernährung beeinflussen das Immunsystem. Schwächelt dies durch die beschriebenen Faktoren, hat der Erreger der Gürtelrose leichtes Spiel. Hier sind weitere Studien erforderlich, um den Zusammenhang zwischen Gürtelrose und Krebs besser zu verstehen.

Shutterstock/Arturs Budkevics

Sollten sich chronisch Kranke trotz geschwächter Abwehr impfen lassen?

Neben Personen ab 60 Jahren sollten sich Menschen mit einer chronischen Erkrankung gerade wegen ihrer geschwächten Abwehr impfen lassen! Das empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (STIKO)4. Der Zeitpunkt der Impfung sollte genau überlegt und mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin abgesprochen werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. 

Wie funktioniert die Impfung gegen Gürtelrose?

Es werden zwei Impfdosen im Abstand von mindestens zwei bis maximal sechs Monaten verabreicht. In der Regel wird der Impfstoff in den Oberarm-Muskel injiziert. 

Sie wollen sich vor Gürtelrose schützen? Sprechen Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin auf Ihre Vorsorgemöglichkeiten an und lassen Sie sich individuell beraten!

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Weitere Informationen

GSK ist ein forschendes, weltweit tätiges Gesundheitsunternehmen. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.de.gsk.com.

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