Behandlung von Hautkrebs

Weißer Hautkrebs: Wie sieht die Therapie bei einem Rückfall aus?

Sie haben die erste Behandlung Ihres weißen Hautkrebses überstanden, doch die Erkrankung ist zurückgekehrt. So geht es weiter: Ärzt:innen passen die Therapie an; es gibt weitere Möglichkeiten, um Ihre Erkrankung zu kontrollieren. Was kommt auf Sie zu?

Von Nica Trappe 19.03.2023 · 08:56 Uhr
Untersuchung beim Hautarzt | © AdobeStock-142977352
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Weißer Hautkrebs lässt sich in der Regel gut behandeln: Sowohl beim Basalzellkarzinom (Basaliom) als auch beim Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) sind die Heilungschancen hoch. Dennoch kommt es gelegentlich zu einem Rückfall, einem sogenannten Rezidiv:

  • Beim Basaliom bildet sich ein Rezidiv (je nach Entfernungsmethode) bei etwa zwei bis vier Prozent der Betroffenen.
  • Beim Plattenepithelkarzinom liegt das Rezidivrisiko bei knapp fünf Prozent. Liegt ein bestimmter Untertyp vor – der desmoplastische Typ –, steigt das Risiko auf bis zu 25 Prozent.

Grundsätzlich gilt: Wer einmal einen weißen Hautkrebs entwickelt, hat ein erhöhtes Risiko, dass weitere Tumoren auftreten. So bildet sich bei fast jedem vierten Menschen mit einem erfolgreich behandelten Basaliom innerhalb von fünf Jahren erneut ein solcher Tumor. Das können Ärzt:innen dann tun:

So wird ein Hautkrebs-Rezidiv behandelt

Bildet sich bei einem Basaliom oder Spinaliom ein Rezidiv, besteht die Therapie in der Regel darin, dass der weiße Hautkrebs chirurgisch komplett entfernt wird. Dabei ist es noch wichtiger als beim ersten Tumor (Primärtumor), dass die Ärzt:innen das entartete Gewebe vollständig herausoperieren. Um das zu gewährleisten, helfen verschiedene Verfahren wie:

  • die mikrografisch kontrollierte Chirurgie (MKC), bei der die Operation in mehrere Schritte unterteilt wird, zwischen denen immer wieder Gewebeproben im Labor untersucht werden
  • die konventionelle Chirurgie mit größerem Sicherheitsabstand im Gewebe rund um den Tumor
  • eine adjuvante Strahlentherapie, also eine anschließende Bestrahlung der operierten Stelle.

Vor dem Eingriff wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, welches Verfahren bei Ihrem Rezidiv des weißen Hautkrebses am besten geeignet ist.

Was nach einem Rezidiv bei der Nachsorge zu beachten ist

Nachdem Ihr Basaliom- oder Spinaliomrezidiv entfernt wurde, sind besonders engmaschige Nachsorgeuntersuchungen wichtig. Während in den ersten Jahren nach einer Hautkrebsentfernung oft eine Nachuntersuchung alle sechs Monate ausreicht, empfehlen sich nach einem Rezidiv Intervalle von drei Monaten. Hat sich nach zwei Jahren kein erneuter weißer Hautkrebs gebildet, werden die Intervalle verlängert.

Wichtig ist, dass Sie besonders gründlich auf einen guten Sonnenschutz achten: Cremen Sie sich sorgfältig mit einem hohen Lichtschutzfaktor ein, nutzen Sie Hüte und lange Kleidung und bleiben Sie im Zweifelsfall besser im Schatten.

Wie sich durch Rezidive die Prognose ändert

Bei beiden Arten von weißem Hautkrebs sind Metastasen selten. Dennoch kann es passieren, dass ein Basaliom oder Plattenepithelkarzinom streut. Beim Plattenepithelkarzinom streuen die entarteten Zellen vor allem über die Lymphbahnen und Lymphknoten. Das Basalzellkarzinom neigt hingegen eher dazu, sich in umliegendes Gewebe auszubreiten.

Zwar kann sich durch ein Rezidiv beim Basaliom oder Plattenepithelkarzinom die Prognose ändern. Ein Rückfall ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer Metastasierung – das bedeutet also nicht automatisch, dass der Hautkrebs streut.

Zusammenfassung In manchen Fällen kommt weißer Hautkrebs nach einer vermeintlich erfolgreichen Behandlung wieder – es bildet sich ein Rezidiv. Ärzt:innen werden den Krebs dann besonders sorgfältig entfernen und die Haut nachher engmaschig kontrollieren, um erneute Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Die gute Nachricht: Insgesamt gibt es bei weißem Hautkrebs dennoch gute Heilungschancen, auch nach einem Rückfall.

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