Diagnose von Hautkrebs

Weißer Hautkrebs: Welche Untersuchungen führt der Arzt zur Diagnose durch?

Vermutet Ihr Arzt oder Ihre Ärztin, dass Sie an weißem Hautkrebs leiden, ist eine ausführliche Untersuchung wichtig. Um die Diagnose sicher zu stellen, stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Was kommt in der Hautarztpraxis auf Sie zu? Ein Überblick.

Von Michael van den Heuvel 28.08.2023 · 10:09 Uhr
Weißer Hautkrebs ist mitunter schwer zu erkennen | © AdobeStock-288542751
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Weißer oder heller Hautkrebs ist die häufigste Hautkrebsart in Deutschland. Der Name deutet im Unterschied zum schwarzen Hautkrebs, dem Melanom, auf das Aussehen hin. Melanome sind dunkel, oft schwarz. Diese Pigmentierung fehlt weißem Hautkrebs. Generell entstehen diese Tumoren meist an den Stellen des Körpers, die der Sonne besonders häufig ausgesetzt sind, den  „Sonnenterrassen“. 

Einteilung von weißem Hautkrebs

Dazu gehören zum Beispiel die Ohren, der Kopf oder das Gesicht.
Es gibt zwei Arten von weißem Hautkrebs, das Plattenepithelkarzinom und das Basalzellkarzinom. Trotz des Namens sind weiße Flecken kein typisches Anzeichen. Je nachdem, welche Form vorliegt, kann es verschiedene Symptome geben.

Anzeichen für ein Plattenepithelkarzinom

Doch wie sieht weißer Hautkrebs aus? Ein Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom, Stachelzellkrebs, Stachelzellkarzinom oder spinozelluläres Karzinom) gleicht im Frühstadium einer aktinischen Keratose.

Letztere gilt auch als Vorstufe für ein Plattenepithelkarzinom; diese Form von weißem Hautkrebs kann sich daraus entwickeln. Typisch für eine aktinische Keratose sind rötliche, mitunter auch hautfarbene Stellen auf der Hautoberfläche, die sich rau wie Schmirgelpapier anfühlen.

In späteren Stadien erscheint das Plattenepithelkarzinom sehr unterschiedlich, je nachdem, wo es auftritt und wie weit fortgeschritten es schon ist.

Es zeigt sich zum Beispiel als

  • verhornte Hautstelle,
  • verhornter Knoten (mit oder ohne Geschwür),
  • flaches Geschwür mit einem erhöhten, wallartigen Rand.

Auch wenn die Hautveränderung rasch wächst, sich Krusten bilden, das Gewebe verhärtet oder sogar blutet, kann das auf diese Art von weißem Hautkrebs hindeuten.

Anzeichen für ein Basalzellkarzinom

Ein Basalzellkarzinom (Basaliom oder Basalzellkrebs genannt) kann sich auch an Stellen des Körpers bilden, auf die selten die Sonne scheint. Für diese Form des weißen Hautkrebses gibt es keine Vorstufen.

Am häufigsten tritt ein Knötchen mit feinen Äderchen auf, das eine glasige weiße bis rötliche Färbung hat. In der Mitte ist der kleine Knoten oft eingesunken.

In einem späteren Stadium ist dann oft ein wallartiger Rand zu sehen, der aus mehreren, wie an einer Perlenschnur aufgereihten Knötchen besteht. Seltener zeigen sich weißliche Bereiche auf der Haut, die flach sind und an Narben erinnern. Auch flache, rötliche Stellen, die schuppen, sind möglich. 

Ihr Besuch in der Hautarztpraxis

Beobachten Sie eine Hautveränderung, sollten Sie rasch einen Termin ih Ihrer Praxis vereinbaren. Was kommt auf Sie zu?

Untersuchung mit dem Mikroskop

Hautärzt:innen erkennen weißen Hautkrebs oft schon mit bloßem Auge anhand des typischen Aussehens. Dabei hilft ihnen ein sogenanntes Auflichtmikroskop (ein Dermatoskop), das zum Teil mithilfe von Öl und polarisiertem Licht einen Blick bis in oberflächliche Schichten der Haut erlaubt. Sie können beurteilen, ob verdächtige Hautstellen bösartig sind, welche Art von weißem Hautkrebs vorliegt oder ob eine andere Erkrankung der Haut die Symptome ausgelöst hat.

Auch Verfahren wie die konfokale Lasermikroskopie oder die optische Kohärenztomografie kommen dafür zum Einsatz: Laserlicht leuchtet den zu untersuchenden Bereich aus, was Ärzt:innen mehr Informationen bietet, verglichen mit normalem Licht.

Untersuchung von Gewebeproben

Besteht der Verdacht, dass es sich um weißen Hautkrebs handelt, kann eine Laboruntersuchung des auffälligen Gewebes die Diagnose bestätigen. Dazu entnehmen Hautärzt:innen entweder eine Gewebeprobe (Inzisionsbiopsie) oder entfernen den Tumor ohne vorherige Probenentnahme mithilfe eines kleinen chirurgischen Eingriffs vollständig (Exzisionsbiopsie).

Weitere Untersuchungsmethoden

Zusätzliche Untersuchungen sind seltener nötig. Mithilfe von Ultraschall lässt sich etwa feststellen, ob der weiße Hautkrebs bereits die benachbarten Lymphknoten befallen hat. Sind Krebszellen in den Lymphknoten zu finden bzw. ist der Tumor sehr groß, erfolgen weitere bildgebende Untersuchungen wie Computertomografie oder die Magnetresonanztomografie. Diese können zeigen, wie stark das Karzinom sich ausgebreitet hat und ob sich Tochtergeschwulste (Metastasen) in weiter entfernt liegenden Bereichen des Körpers (z. B. Knochen) gebildet haben.

Diagnose weißer Hautkrebs: So geht es weiter

Wer die Diagnose weißer Hautkrebs erhält, hat mitunter Angst, dass die Erkrankung tödlich verläuft. meist sind sowohl das Plattenepithelkarzinom als auch das Basalzellkarzinom gut heilbar, vor allem wenn sie früh erkannt werden. Nur in sehr seltenen Fällen hat der Tumor bereits Metastasen gebildet und ist so weit fortgeschritten, dass er lebensbedrohlich ist.

Zusammenfassung Weißer Hautkrebs geht aus nicht pigmentbildenden Zellen der Haut hervor, daher kommt sein Name. Es gibt zwei Arten, das Plattenepithelkarzinom und das Basalzellkarzinom. Hautärzt:innen erkennen den Tumor oft am Aussehen; eine Gewebeentnahme mit Laboruntersuchung kann ihren Verdacht bestätigen. Weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder Computertomografie sind nur in seltenen Fällen nötig. Die Prognose ist in den meisten Fällen sehr gut.

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