Weißer oder heller Hautkrebs ist die häufigste Hautkrebsart in Deutschland. Der Name deutet im Unterschied zum schwarzen Hautkrebs, dem Melanom, auf das Aussehen hin. Melanome sind dunkel, oft schwarz. Diese Pigmentierung fehlt weißem Hautkrebs. Generell entstehen diese Tumoren meist an den Stellen des Körpers, die der Sonne besonders häufig ausgesetzt sind, den „Sonnenterrassen“.
Einteilung von weißem Hautkrebs
Dazu gehören zum Beispiel die Ohren, der Kopf oder das Gesicht.
Es gibt zwei Arten von weißem Hautkrebs, das Plattenepithelkarzinom und das Basalzellkarzinom. Trotz des Namens sind weiße Flecken kein typisches Anzeichen. Je nachdem, welche Form vorliegt, kann es verschiedene Symptome geben.
Anzeichen für ein Plattenepithelkarzinom
Doch wie sieht weißer Hautkrebs aus? Ein Plattenepithelkarzinom (auch Spinaliom, Stachelzellkrebs, Stachelzellkarzinom oder spinozelluläres Karzinom) gleicht im Frühstadium einer aktinischen Keratose.
Letztere gilt auch als Vorstufe für ein Plattenepithelkarzinom; diese Form von weißem Hautkrebs kann sich daraus entwickeln. Typisch für eine aktinische Keratose sind rötliche, mitunter auch hautfarbene Stellen auf der Hautoberfläche, die sich rau wie Schmirgelpapier anfühlen.
In späteren Stadien erscheint das Plattenepithelkarzinom sehr unterschiedlich, je nachdem, wo es auftritt und wie weit fortgeschritten es schon ist.
Es zeigt sich zum Beispiel als
- verhornte Hautstelle,
- verhornter Knoten (mit oder ohne Geschwür),
- flaches Geschwür mit einem erhöhten, wallartigen Rand.
Auch wenn die Hautveränderung rasch wächst, sich Krusten bilden, das Gewebe verhärtet oder sogar blutet, kann das auf diese Art von weißem Hautkrebs hindeuten.
Anzeichen für ein Basalzellkarzinom
Ein Basalzellkarzinom (Basaliom oder Basalzellkrebs genannt) kann sich auch an Stellen des Körpers bilden, auf die selten die Sonne scheint. Für diese Form des weißen Hautkrebses gibt es keine Vorstufen.
Am häufigsten tritt ein Knötchen mit feinen Äderchen auf, das eine glasige weiße bis rötliche Färbung hat. In der Mitte ist der kleine Knoten oft eingesunken.
In einem späteren Stadium ist dann oft ein wallartiger Rand zu sehen, der aus mehreren, wie an einer Perlenschnur aufgereihten Knötchen besteht. Seltener zeigen sich weißliche Bereiche auf der Haut, die flach sind und an Narben erinnern. Auch flache, rötliche Stellen, die schuppen, sind möglich.
Ihr Besuch in der Hautarztpraxis
Beobachten Sie eine Hautveränderung, sollten Sie rasch einen Termin ih Ihrer Praxis vereinbaren. Was kommt auf Sie zu?
Untersuchung mit dem Mikroskop
Hautärzt:innen erkennen weißen Hautkrebs oft schon mit bloßem Auge anhand des typischen Aussehens. Dabei hilft ihnen ein sogenanntes Auflichtmikroskop (ein Dermatoskop), das zum Teil mithilfe von Öl und polarisiertem Licht einen Blick bis in oberflächliche Schichten der Haut erlaubt. Sie können beurteilen, ob verdächtige Hautstellen bösartig sind, welche Art von weißem Hautkrebs vorliegt oder ob eine andere Erkrankung der Haut die Symptome ausgelöst hat.
Auch Verfahren wie die konfokale Lasermikroskopie oder die optische Kohärenztomografie kommen dafür zum Einsatz: Laserlicht leuchtet den zu untersuchenden Bereich aus, was Ärzt:innen mehr Informationen bietet, verglichen mit normalem Licht.
Untersuchung von Gewebeproben
Besteht der Verdacht, dass es sich um weißen Hautkrebs handelt, kann eine Laboruntersuchung des auffälligen Gewebes die Diagnose bestätigen. Dazu entnehmen Hautärzt:innen entweder eine Gewebeprobe (Inzisionsbiopsie) oder entfernen den Tumor ohne vorherige Probenentnahme mithilfe eines kleinen chirurgischen Eingriffs vollständig (Exzisionsbiopsie).
Weitere Untersuchungsmethoden
Zusätzliche Untersuchungen sind seltener nötig. Mithilfe von Ultraschall lässt sich etwa feststellen, ob der weiße Hautkrebs bereits die benachbarten Lymphknoten befallen hat. Sind Krebszellen in den Lymphknoten zu finden bzw. ist der Tumor sehr groß, erfolgen weitere bildgebende Untersuchungen wie Computertomografie oder die Magnetresonanztomografie. Diese können zeigen, wie stark das Karzinom sich ausgebreitet hat und ob sich Tochtergeschwulste (Metastasen) in weiter entfernt liegenden Bereichen des Körpers (z. B. Knochen) gebildet haben.
Diagnose weißer Hautkrebs: So geht es weiter
Wer die Diagnose weißer Hautkrebs erhält, hat mitunter Angst, dass die Erkrankung tödlich verläuft. meist sind sowohl das Plattenepithelkarzinom als auch das Basalzellkarzinom gut heilbar, vor allem wenn sie früh erkannt werden. Nur in sehr seltenen Fällen hat der Tumor bereits Metastasen gebildet und ist so weit fortgeschritten, dass er lebensbedrohlich ist.