Gut zu wissen: Hautkrebs zählt zu den Tumorerkrankungen, die Ihren Allgemeinzustand kaum beeinträchtigen. Das gilt für Menschen mit weißem Hautkrebs (Basalzellkarzinom oder Spinaliom) und auch schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) im Frühstadium. Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, sind Sie normalerweise nicht gefährdet, infolge Ihrer Erkrankung verstärkt Muskelmasse und Körpergewicht abzubauen. Aus medizinischer Sicht gibt es keine speziellen Ernährungsempfehlungen.
Gesunde Ernährung – auch bei Hautkrebs
Das heißt, Sie können Ihre gewohnte Ernährung beibehalten – oder Sie überprüfen einmal, ob Sie sie etwas gesünder gestalten können.
Folgendes empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE):
- Essen Sie möglichst vielfältig und abwechslungsreich, mit mehr pflanzlichen Lebensmitteln.
- „Nimm fünf am Tag“: Greifen Sie am besten zu mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag.
- Wenn Sie Fleisch essen, dann möglichst nicht mehr als 300 bis 600 Gramm pro Woche.
- Ein- bis zweimal pro Woche darf auch Fisch auf den Speiseplan.
- Gehen Sie sparsam mit Zucker und mit Salz um.
- Wählen Sie möglichst Öle mit ungesättigten Fettsäuren (wie Rapsöl). Stark verarbeitete, fettreiche Produkte (wie Wurst, Fertiggebäck und Fast Food) sollten Sie nur in Maßen genießen.
- Trinken Sie reichlich, am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
Besser keine "Krebsdiät"
Doch Vorsicht: Wer sich im Internet über die richtige Ernährung bei Hautkrebs zu informieren versucht, stößt schnell auf zahlreiche Konzepte: Eine Ernährung ohne Zucker und Kohlenhydrate soll den Krebs „aushungern“, Fastenkuren mit Säften und Tees sollen „entschlacken“.
Auch spezielle Krebsdiäten (zum Beispiel nach Gerson, Leupold oder Moerman) sind en vogue. Dabei geht es stets darum, bestimmte Lebensmittelgruppen zu meiden und andere verstärkt zu sich zu nehmen. Jedoch ist keine dieser Ernährungsformen wissenschaftlich haltbar oder aus ärztlicher Sicht empfehlenswert.
Lebensmittel gegen Krebs oder eine spezielle Ernährung bei Hautkrebs gibt es nach derzeitigem Wissensstand aber nicht. Es fehlen belastbare Studien, um Vorteile auf wissenschaftlich hohem Niveau zu belegen. Expert:innen raten Krebserkrankten davon ab, ihre Ernährung einzuschränken, da es schnell zu einer Unterversorgung mit Energie oder einzelnen Nährstoffen kommen kann.
Nahrungsergänzungsmittel nur bei nachweislichem Mangel
Auch für einzelne Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel oder „Superfoods“ sprechen Expert:innen keine Empfehlung aus. So gibt es kein Lebensmittel, kein Vitamin und auch kein Öl, das speziell bei Hautkrebs heilsam wäre.
Auch Nahrungsergänzungsmittel empfehlen sich nur dann, wenn ein nachgewiesener Mangel an den betreffenden Nährstoffen besteht. Sowohl Multivitaminpräparate als auch einzelne Vitamine, Mineralstoffe oder Pflanzenauszüge sind für Krebspatient:innen nicht nur nutzlos – manche können sogar schaden.
Sprechen Sie bei Verdacht auf einen Nährstoffmangel also unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Ernährung bei fortgeschrittenem schwarzem Hautkrebs
Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wenn Sie an einer schweren Form von Hautkrebs leiden – etwa einem fortgeschrittenen malignen Melanom –, kann es sein, dass Ihr Allgemeinzustand beeinträchtigt wird. Dann ist gegebenenfalls eine spezielle hochkalorische Diät sinnvoll. Das bedeutet, dass eine besonders energie- und nährstoffreiche Ernährung Sie dabei unterstützt, Ihr Gewicht und Ihre Muskelmasse möglichst zu erhalten. Ergänzend kann auch eine spezielle Trinknahrung hilfreich sein. Falls Sie bereits krebsbedingtes Untergewicht (Tumorkachexie) haben, sind engmaschige ärztliche Kontrollen besonders wichtig.