Weißer Hautkrebs: Therapie ohne OP
Bei weißem Hautkrebs ist eine Operation die erste Wahl der Therapie; in vielen Fällen kann der Tumor mithilfe eines kleinen chirurgischen Eingriffs vollständig entfernt und die Patient:in dadurch bereits geheilt werden. Dafür stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die je nach Beschaffenheit des Tumors (vor allem Dicke sowie Sitz und Ausbreitung des Tumors) angewandt werden. In manchen Fällen sind allerdings weitere Behandlungsmethoden erforderlich.
Eine Strahlentherapie kommt bei einem Basaliom oder Spinaliom in der Regel dann infrage, wenn eine Operation nicht möglich ist. Das kann verschiedene Gründe haben, zum Beispiel weil der Tumor zu groß ist, ungünstig liegt oder die Patient:innen zu schwach sind für einen chirurgischen Eingriff. Auch wenn durch die Operation nicht das gesamte Tumorgewebe entfernt werden konnte, eine zweite Operation nicht möglich und das Risiko für einen Rückfall hoch ist, kommt häufig eine zusätzliche Bestrahlung zum Einsatz.
Manchmal gibt es auch Gründe, eine Chemotherapie bei weißem Hautkrebs durchzuführen. Eine lokale Chemotherapie ist zur Behandlung von Basaliomen geeignet, wenn diese groß, oberflächlich sowie flach sind und eine Operation aus gewichtigen Gründen nicht möglich ist. Dafür tragen die Patient:innen über einen Zeitraum von mehreren Wochen eine Salbe auf die betroffene Hautstelle auf, die ein tumorhemmendes Arzneimittel enthält.
Bei einem Spinaliom kommt eine Chemotherapie normalerweise erst bei fortgeschrittenen Tumoren infrage, die nicht operiert und bestrahlt werden können und bei denen eine Immuntherapie nicht hilft oder nicht möglich ist. Die Chemotherapie kann in diesen Fällen allein oder in Kombination mit anderen Verfahren (zum Beispiel Strahlentherapie) durchgeführt werden.
Weißer Hautkrebs: Strahlentherapie
Hochenergetische ionisierende Strahlen können das Erbgut von Tumorzellen im Zellkern unwiderruflich schädigen, sodass sie bei der Teilung Fehler in die DNA einbauen und sich irgendwann nicht mehr teilen und vermehren können. Gesunde Zellen haben ein Reparatursystem, das Schäden wie diese komplett oder teilweise beseitigen kann. Krebszellen sind dazu nicht so gut in der Lage. Die von der Bestrahlung verursachten Schäden bleiben somit bestehen und die meisten Krebszellen sterben ab.
Die Strahlen werden dafür zielgenau auf das zu behandelnde Gewebe gerichtet. Um Nebenwirkungen möglichst gering zu halten, muss eine Strahlentherapie genau geplant werden. Dafür wird die Strahlendosis so berechnet, dass sie möglichst viele Tumorzellen abtötet und gleichzeitig das umliegende, gesunde Gewebe so weit wie möglich schont. Das klappt in der Praxis ziemlich gut, denn Krebszellen sind empfindlicher gegenüber den Strahlen als gesunde Zellen.
Grundsätzlich sind zwei Arten von Nebenwirkungen bei einer Strahlentherapie möglich. Eine akute Nebenwirkung, die bereits während der Behandlung auftreten kann, ist gerötete, trockene, schuppige, manchmal juckende Haut an der Bestrahlungsstelle – ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. Oft treten solche Akutnebenwirkungen erst einige Zeit nach Strahlungsbeginn auf. Es gibt aber auch Spätreaktionen, die sich erst Monate oder Jahre nach Ende der Bestrahlung zeigen. Dazu gehören etwa Hautverfärbungen oder Verhärtungen des Unterhautfettgewebes.
Ganz vermeiden lassen sich Nebenwirkungen nicht. Sie treten aber immer seltener auf, denn Bestrahlungsplanung und -technik werden immer besser und präziser.
Strahlentherapie: Tipps zur Nachsorge
Kommt bei weißem Hautkrebs eine Bestrahlung als Therapie zum Einsatz, hilft es in jedem Fall, die Haut während und nach der Behandlung besonders zu schonen, denn sie wird durch die Strahlen stark beansprucht. Folgende Tipps können helfen, Beschwerden gering zu halten:
- die betroffene Hautstelle möglichst nicht mit Parfum, stark parfümierten Seifen oder Alkohol in Berührung kommen lassen
- auf Einreibemittel, warme oder heiße Umschläge, Infrarotbestrahlung und UV-Bestrahlung verzichten
- mechanische Reize durch Pflaster, Kratzen, Bürsten oder Frottieren vermeiden – die Haut also zum Beispiel nach dem Duschen im bestrahlten Bereich nur vorsichtig abtupfen
- keine Kleidungsstücke tragen, die zu eng sind oder scheuern
- betroffene Haut ausschließlich mit Mitteln pflegen, die der:die Strahlentherapeut:in empfohlen hat
- nachfragen, ob und (wenn ja) wie oft die betroffene Hautstelle gewaschen werden kann
Weißer Hautkrebs: Chemotherapie
Sogenannte Zytostatika, die bei vielen Krebserkrankungen zur Therapie eingesetzt werden, beeinträchtigen den Teilungsvorgang der Krebszellen. Sie können sich dann nicht mehr vermehren. Zytostatika wirken unspezifisch auf alle Zellen, die sich teilen. Da Krebszellen sich ständig vermehren, kann man damit das unkontrollierte Tumorwachstum bremsen.
Je nach Wirkstoff werden die Arzneimittel als Tabletten oder Infusion verabreicht. Der Blutkreislauf verteilt den Wirkstoff dann im ganzen Körper. Hier können auch gesunde Gewebezellen, die sich oft teilen, in Mitleidenschaft gezogen werden (zum Beispiel Schleimhaut- oder Haarwurzelzellen). Daraus können Nebenwirkungen wie Haarausfall sowie Übelkeit und Erbrechen entstehen.
Auch die Anzahl der Blutzellen (die permanent in großer Zahl nachgebildet werden) kann durch die Behandlung abnehmen. Dadurch wird der Körper anfälliger für Infektionen (weil weiße Abwehrzellen fehlen) und es entsteht möglicherweise eine Anämie ("Blutarmut", eigentlich zu wenig rote Blutkörperchen). Weil auch die sogenannten Blutplättchen (Thrombozyten) betroffen sind, kann zudem das Risiko für Blutungen (zum Beispiel nach einer Verletzung) steigen.
Bei einem Basaliom kann die Chemotherapie auch lokal mit einer Salbe erfolgen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen eher gering.
Chemotherapie: Tipps zur Nachsorge
Zytostatika können Beschwerden auslösen. Diese Tipps helfen in der Zeit während und nach der Chemotherapie, Nebenwirkungen vorzubeugen oder sie zu lindern:
- Schützen Sie sich vor Infektionen. Meiden Sie zum Beispiel Menschenansammlungen sowie Menschen, die eine ansteckende Krankheit haben; tragen Sie ansonsten einen Mund-Nasen-Schutz.
- Meiden Sie während der Chemotherapie den Kontakt zu Haustieren und Gartenarbeit. Auch hier können Keime übertragen werden.
- Vermeiden Sie Verletzungen, zum Beispiel bei der Körperpflege, beim Zubereiten von Essen etc.
- Gegen Übelkeit und Erbrechen können Medikamente helfen; sprechen Sie Ihre Ärztin beziehungsweise Ihren Arzt an.