Behandlung von Hautkrebs

Weißer Hautkrebs: Alle Behandlungen und Therapien im Überblick

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hat bei Ihnen weißen Hautkrebs diagnostiziert – und nun? Die weitere Behandlung orientiert sich am genauen Typ, an der Größe und der Lage des Tumors. Neben OPs und Strahlentherapien gibt es noch einige weitere Behandlungsmöglichkeiten.

Von Nica Trappe 16.10.2022
Ein medizinisches Gerät für die Kryotherapie wird vorbereitet | © AdobeStock-233343796
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Weißer Hautkrebs oder heller Hautkrebs ist der Überbegriff für zwei verschiedene Hauttumoren: das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom). Zur Behandlung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welches Verfahren geeignet ist, richtet sich nach dem genauen Typ des Hauttumors, nach seiner Größe und Ausbreitung und nach der betroffenen Körperstelle. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hat mehrere Optionen: 

Krebs-Gewebe entfernen

Sie werden in erster Linie versuchen, das entartete Gewebe zu entfernen. Dazu kommen verschiedene Behandlungen infrage:

  • eine Operation, bei der die Ärzt:innen den Tumor herausschneiden (Exzision) und anschließend das Gewebe im Labor untersuchen,
  • eine Kryotherapie, bei der die Ärzt:innen den Tumor in Form einer gezielten Kältebehandlung mithilfe von flüssigem Stickstoff vereisen,
  • eine Kürettage, bei welcher der Tumor mithilfe eines scharfen Löffels oder einer elektrischen Nadel ausgeschabt wird,
  • eine Lasertherapie, bei der Laserstrahlung den Tumor abträgt oder das Tumorgewebe zerstört.

Den Tumor bestrahlen

Lässt der weiße Hautkrebs sich durch eine solche Therapie nicht vollständig entfernen, bietet sich oft eine Strahlentherapie (Radiotherapie) an.

Auch nach einer Operation ist eine Bestrahlung manchmal hilfreich, um zu verhindern, dass der Tumor sich von Neuem bildet (Rezidiv). Die ionisierenden Strahlen schädigen das Erbgut der Tumorzellen so stark, dass diese zugrunde gehen oder sich zumindest nicht weiter teilen können.

Meist erfolgt die Bestrahlung in zwei bis fünf Sitzungen pro Woche über mehrere Wochen.

Das Immunsystem aktivieren

Zu den modernen Therapieformen bei Hautkrebs zählt Imiquimod, ein Wirkstoff, der das körpereigene Abwehrsystem aktivieren und gegen die Krebszellen richten soll. Das Medikament fördert die Bildung von bestimmten Botenstoffen der Immunabwehr, sogenannten Zytokinen. Imiquimod tragen Sie als Creme oder Salbe mehrmals wöchentlich für insgesamt sechs Wochen auf den weißen Hautkrebs auf.

Krebs mit Licht zerstören

Die photodynamische Therapie (PDT) ist eine Kombinationsbehandlung, bei der die betroffenen Stellen zunächst durch einen sogenannten Photosensibilisator (wie 5-Aminolävulinsäure) sensibilisiert und anschließend mit hochenergetischem Rotlicht bestrahlt werden. So lassen sich die Tumorzellen gezielt zerstören.

Krebs mit einer lokalen Chemotherapie zerstören

Anders als bei vielen anderen Krebsformen kommt eine Chemotherapie bei weißem Hautkrebs fast immer äußerlich (lokal) zum Einsatz. Dazu eignet sich der Wirkstoff 5-Fluorouracil, der das Wachstum von Zellen hemmt (Zytostatikum). In Form einer Creme tragen Sie den Wirkstoff vorsichtig auf die betroffenen Stellen auf, normalerweise täglich über vier bis sechs Wochen.

Fortgeschrittenen weißen Hautkrebs behandeln

Medikamente, die im gesamten Körper wirken, empfehlen Ärzt:innen oft bei fortgeschrittenem weißem Hautkrebs, der bereits Absiedelungen (Metastasen) gebildet hat. Während bei einem Basalzellkarzinom eine zielgerichtete Therapie infrage kommt, erhalten Betroffene mit einem Plattenepithelkarzinom häufiger eine Chemotherapie oder eine Immuntherapie mit einem sogenannten Checkpoint-Blocker (PD-1-Antikörper). Sie greifen in bestimmte Stoffwechselwege ein und das Immunsystem greift Krebszellen an. 

Zusammenfassung Je früher die Behandlung bei weißem Hautkrebs beginnt, desto besser sind auch die Heilungschancen. Abhängig von Typ und von der Ausbreitung des Tumors kommen verschiedene Therapien infrage, von der Kältebehandlung, der Chirurgie und der Bestrahlung bis zu einer Chemotherapie, die im ganzen Körper wirkt. Sprechen Sie bei allen Fragen zur Therapie immer Ihre behandelnden Ärzt:innen an!

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