Blasenkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Jährlich erhalten etwa 31.000 Menschen die Diagnose Harnblasenkarzinom, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen. Die genauen Ursachen für die Entstehung von Blasenkrebs sind komplex und noch nicht vollständig geklärt. Studien konnten jedoch einige Risikofaktoren identifizieren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen
Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor für Blasenkrebs
Der wichtigste Risikofaktor für Blasenkrebs ist das Rauchen. Bei Raucher:innen ist das Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken, im Vergleich zu Nichtraucher:innen bis zum Sechsfachen erhöht. Auch Passivrauchen kann das Risiko steigern. Neben dem Rauchen gibt es weitere Faktoren, die das Risiko für Blasenkrebs beeinflussen können. Dazu zählen beispielsweise eine ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und Übergewicht. Diese Faktoren erhöhen das Krebsrisiko generell.
Blasenkrebs kann eine Berufskrankheit sein
Der Kontakt mit bestimmten Chemikalien kann ein Harnblasenkarzinom verursachen. Manche Berufsgruppen haben durch den vermehrten Kontakt mit krebserregenden Chemikalien ein höheres Blasenkrebsrisiko. Dazu gehören beispielsweise aromatische Amine wie 2-Naphthylamin oder Benzidin, die in der Gummi- und Farbstoffindustrie verwendet werden. Berufe mit einem erhöhten Risiko für ein Blasenkarzinom sind unter anderem Maler:innen und Lackierer:innen, Beschäftigte in der Gummi-Industrie und Bergleute.
In vielen Fällen wird Blasenkrebs deshalb als Berufskrankheit anerkannt – auch wenn die entsprechende Tätigkeit schon länger zurückliegt. Sollten Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen eine Berufskrankheit vorliegt, sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf an.
Medikamente und Gene: Risikofaktoren für Blasenkrebs
Einige Medikamente stehen im Verdacht, Blasenkrebs zu begünstigen. Dazu zählt zum Beispiel das Zytostatikum Cyclophosphamid. Chronische Harnwegsinfekte, Blasensteine und in einigen Fällen eine frühere Strahlentherapie im Beckenbereich können ebenfalls das Risiko erhöhen. Eine familiäre Vorbelastung spielt bei Blasenkrebs eine eher untergeordnete Rolle; bestimmte genetische Konstellationen können aber das Risiko erhöhen.
Welche Rolle spielt das Immunsystem?
Das körpereigene Immunsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Bekämpfung von Blasenkrebs. Ein geschwächtes Immunsystem kann zum Beispiel zu vermehrten Harnwegsinfektionen führen, die wiederum das Krebsrisiko erhöhen. Andererseits kann das Immunsystem gezielt genutzt werden, um den Krebs zu bekämpfen. Hierfür wird die Immuntherapie mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren eingesetzt, die das Immunsystem aktivieren und so das Tumorwachstum eindämmen können.
Warum bekommen Männer häufiger Blasenkrebs?-
Das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer bei 74 Jahren, für Frauen bei 76 Jahren. Männer sind insgesamt häufiger von Harnblasenkarzinomen betroffen als Frauen. Die Gründe dafür sind noch nicht abschließend geklärt, könnten aber mit unterschiedlichen Lebensgewohnheiten zusammenhängen.