Während der Krebstherapie
Anzeige

Warum schmeckt mir nichts mehr?

Geschmacksveränderungen zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Krebstherapie. Woher sie kommen, warum Betroffene sie ernst nehmen sollten und was dann helfen kann, erfährst Du hier.

27.06.2025 · 14:07 Uhr
Geschmacksveränderungen zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Krebstherapie. | © Danone-Nutricia
Copyright: Danone-Nutricia

Unerträglich scharf, ekelhaft bitter, völlig versalzen oder geschmacklos und fad: So
beschreiben viele Betroffene, wie ihnen während der Therapie das Essen schmeckt. Laut einer aktuellen Querschnitt-Studie1 mit 120 Krebspatient:innen unter Chemotherapie, sind ganze 98% von Geschmacksveränderungen betroffen. Doch woher kommt diese Begleiterscheinung, und was kannst Du tun, wenn Du selbst betroffen bist?

Geschmacksveränderungen haben vielfältige Ursachen

So individuell wie unser Geschmack ist, so können auch Geschmacksveränderungen von Mensch zu Mensch stark variieren. Steht eine große Schüssel Spaghetti Bolognese auf dem Tisch, empfindest Du das Aroma der Tomaten oder die Menge an Salz unter Umständen ganz anders als Familie, Freunde oder auch andere Betroffene.

Die Gründe für einen veränderten Geschmack können ebenfalls ganz unterschiedlich sein. Einige Medikamente, die während der Chemotherapie eingesetzt werden, können direkt Veränderungen des Geschmackssinns hervorrufen. Besonders häufig sind das platinhaltige Chemotherapeutika. Sie können einen negativen Einfluss auf die Geschmacksknospen haben und erzeugen deshalb oft einen metallischen oder anders unangenehmen Nachgeschmack.

Eine Chemotherapie greift nämlich im Körper alle Zellen an, die sich schnell teilen. Dazu zählen leider auch gesunde Zellen, wie die der Schleimhäute. Entsprechend kann es zu schmerzhaften Entzündungen im Mundbereich kommen, die Betroffenen nicht nur die Lust auf das Essen nehmen, sondern auch unangenehme Geschmacksveränderungen mit sich bringen können.

Findet eine Chemotherapie oder eine Bestrahlung im Bereich von Kopf oder Hals statt, kann dies auch die Funktion der Speicheldrüsen stören. Eine Folge davon ist zum Beispiel Mundtrockenheit, welche nicht nur das Essen an sich erschweren, sondern auch das Geschmacksempfinden beeinträchtigen kann.

Nicht selten treten während einer Krebstherapie zudem Veränderungen des Geruchssinns auf und können durch ihre enge Verknüpfung mit dem Geschmackssinn zu den beschriebenen Veränderungen führen.

Appetitlosigkeit sollte man ernst nehmen

Es ist nachvollziehbar, dass Betroffenen mit diesen Beschwerden buchstäblich der Appetit vergeht und sie nichts oder kaum mehr essen mögen. Bei gesunden Menschen wäre eine kurzfristige Appetitlosigkeit in den meisten Fällen unproblematisch. Bei Krebspatient:innen kann dies jedoch gefährliche Folgen haben.

Denn wer auf Dauer zu wenig isst, nimmt nicht einfach nur ab. Der Körper erhält auch zu wenig Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Passiert das über mehrere Wochen hinweg, kann eine Mangelernährung die Folge sein. Auf der körperlichen Ebene zeigt sich eine Mangelernährung zum Beispiel in nachlassender Muskelstärke und einem geschwächten Immunsystem. Oft verliert man ungewollt an Gewicht und die Kleidung wird zu weit.

Häufige Anzeichen für eine Mangelernährung

  • Du fühlst Dich schwach und antriebslos
  • Selbst kurze Wege sind anstrengend
  • Verschraubte Gläser oder Dosen lassen sich kaum öffnen
  • Die Einkaufstüte fühlt sich schwerer an als gewohnt

Eine Mangelernährung hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Lebensqualität, sondern kann auch den Erfolg der Krebstherapie negativ beeinflussen und im schlimmsten Fall sogar zu einem Abbruch der Therapie führen.

Als Krebspatient:in ist es daher sehr wichtig, Dein Gewicht im Blick zu behalten. Dein Risiko für eine Mangelernährung kannst Du unter www.nutricia.de/ernaehrungscheck einfach testen. Wir empfehlen auf jeden Fall, dass Du das Ergebnis mit Deinem Arzt, Deiner Ärztin oder Deiner Ernährungsfachkraft besprichst.

Copyright: Danone-Nutricia | © Copyright: Danone-Nutricia
Copyright: Danone-Nutricia

Das hilft gegen Geschmacksveränderungen

Während man leider gegen die Geschmacksveränderungen an sich während der Therapie nichts tun kann, gibt es aber einige Tipps, die Betroffenen helfen können. Am besten probierst Du in dieser Phase möglichst viele verschiedene Speisen und neue Lebensmittel aus, um herauszufinden, welche Nahrungsmittel Dir trotz Geschmacksveränderungen schmecken.

Es kann gut sein, dass Gerichte, die Du sonst sehr gerne mochtest, Dir plötzlich nicht mehr schmecken. Lass Dich davon nicht entmutigen: wenn die Krebstherapie beendet ist, entwickeln sich normalerweise auch die Geschmacksveränderungen zurück und Du kannst deine vorherigen Lieblingsgerichte wieder genießen.

Apropos ‚genießen‘: Iss‘ einfach das, was Dir momentan schmeckt und worauf Du Lust hast. Jetzt steht vor allem im Vordergrund, genügend Energie zu Dir zu nehmen, um bei Kräften zu bleiben. Und während man gesunden Menschen von Ablenkung beim Essen abrät, gilt dies für Dich nicht: schau zum Beispiel ruhig nebenher deine Lieblingsserie.

Wenn Du Dich danach fühlst, versuche öfter mit Freunden oder Familie gemeinsam zu essen – denn in Gesellschaft schmeckt es tatsächlich oft besser. Vielleicht hast Du auch keinen großen Hunger. In diesem Fall kann es helfen mehrere, kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, anstatt den klassischen drei größeren Hauptmahlzeiten.

Drei weitere einfache Tipps bei Geschmacksveränderungen

  1. Benutze Besteck aus Plastik oder Holz, falls Dein Essen metallisch schmeckt. Die Kälte und das Material von klassischen Messern, Gabeln und Löffeln aus Metall können den unangenehmen Geschmack verstärken.
  2. Hilfreich gegen einen unangenehmen Geschmack im Mund sind auch zuckerfreie Bonbons und Kaugummis. Sie sorgen für Frische und regen die Produktion von Speichel an.
  3. Nutze saure Obstsorten (z.B. Zitrusfrüchte), denn sie regen ebenfalls die Speichelproduktion an und können so gegen Mundtrockenheit helfen. Du kannst beispielsweise Dein Wasser mit frischem Zitronensaft aufpeppen oder Deinen Mund mit Zitronenwasser ausspülen.

So kann medizinische Trinknahrung unterstützen

Manchmal klappt es mit dem Essen jedoch trotz aller Tipps, Versuche und bestem Willen nicht so richtig. Mach Dir dann bitte keine Vorwürfe, denn Du befindest Dich in einer Ausnahmesituation!

Wenn die normale Ernährung nicht ausreicht, um den Bedarf Deines Körpers zu decken, dann kann medizinische Trinknahrung wie Fortimel® eine gute Ergänzung sein. Jede einzelne Flasche ist ein richtiges Kraftpaket und liefert Deinem Körper wichtige Energie, Eiweiß, Vitamine und viele weitere Nährstoffe in konzentrierter Form.

Die auch teilweise als „Astronautennahrung“ bezeichnete Trinknahrung wurde nämlich ursprünglich tatsächlich für Astronauten entwickelt, um sie während der Zeit im All mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen! Daraus entstanden dann im Laufe der Zeit die heutigen medizinischen Trinknahrungen, wie z.B. Fortimel®.

Fortimel® gibt es inzwischen in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen und Konsistenzen, zum Beispiel zum Trinken, als Creme zum Löffeln und in Pulverform zum Anrühren.

Im Gespräch mit Deiner Ärztin/Deinem Arzt oder Deiner Ernährungsfachkraft könnt Ihr gemeinsam überlegen, ob eine medizinische Trinknahrung für Dich sinnvoll ist und welches Produkt das richtige wäre. In vielen Fällen ist Fortimel® verordnungsfähig, d.h. mit Rezept erstattungsfähig durch Deine Krankenkasse.

Frag Deine Ärztin/ Deinen Arzt nach einem Rezept. Generell ist Fortimel® in der Apotheke und im Sanitätshaus erhältlich. Hat Deine Ärztin oder Dein Arzt Dir Trinknahrung empfohlen, kannst Du Dir auch hier Dein Fortimel® Probierpaket bestellen, um verschiedene Sorten zu probieren.

Copyright: Danone-Nutricia | © Danone-Nutricia
Copyright: Danone-Nutricia

Speziell für Patient:innen mit Geschmacksveränderungen: Fortimel® Compact Protein Sensations

Um Patient:innen mit Geschmacksveränderungen bestmöglich zu unterstützen, hat Fortimel® außerdem etwas ganz besonderes entwickelt: Drei innovative Sorten der Fortimel® Compact Protein Trinknahrung, die speziell mit und für Krebspatient:innen entwickelt wurden und ein angenehmes Geschmackserlebnis bieten.

Die beiden Sorten Kühlende Kokosnuss und Kühlende Beere haben durch die enthaltenen Menthol-Derivate eine kühlende Wirkung, die ein frisches Gefühl im Mund- und Rachenraum erzeugt. Das tut besonders bei Schleimhautreizungen und bitterem oder metallischen Geschmack im Mund gut.

Und die neutrale Sorte vermeidet in Phasen mit erhöhter Geschmacks- und Geruchssensibilität zusätzliche Reize und lässt sich dank der Neutralität auch sehr gut zum Kochen verwenden.

Hier kannst Du mehr zu den SensationsSorten erfahren.

Kostenloser Service für Dich

Du hast weitere Fragen rund um Fortimel®, Ernährung bei Krebs oder zu Geschmacksveränderungen?

Das Nutricia Expertenteam steht Dir gern beratend zur Seite und unterstützt Dich per Telefon oder E-Mail.

So kannst Du das Team erreichen:

00800 700 500 00 (gebührenfrei, Mo-Fr von 9-16 Uhr)

www.nutricia.de/kontakt

Fortimel® Trinknahrungen sind Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Zum Diätmanagement bei krankheitsbedingter Mangelernährung. Nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.

  1. Al-Amouri F. AM. and Badrasawi M. (2024).PLOS.One 19(5):e0302990, https://doi.org/10.1371/journal.pone.0302990

Artikelempfehlungen

Ein älterer Mann informiert sich am Laptop | © AdobeStock-335750576
Erwerbsminderung durch Krebs

Erwerbsminderungsrente bei Krebs: Das sollten Sie wissen

In einigen Fällen schaffen es Menschen nach einer Krebserkrankung vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr, arbeiten zu gehen. Dann haben sie gegebenenfalls Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Unter welchen Umständen wird sie ausgezahlt und wie hoch ist sie?

von Julia Brandt
Onkolots:innen | © Onkolots:innen
Hilfe und Unterstützung

Onkolotsen unterstützen Krebspatient:innen auf ihrem Weg

Das Onkolotsen-Projekt bietet Krebspatient:innen eine kontinuierliche und ganzheitliche Unterstützung und Begleitung an, weit über die Therapie hinaus. Es trägt der Tatsache Rechnung, dass die Herausforderungen in der Krebsversorgung ebenso gestiegen sind wie der Informations- und […]

von Ulrike Borchert
Ein älterer Mann betrachtet ein Smartphone | © GettyImages-992023136
App für Krebspatient*Innen

Hilfe beim Umgang mit Krebs. Ein Artikel von gesund.de

Neben der Erkrankung an sich ist auch die Behandlung für Betroffene herausfordernd. Die Auswirkungen auf den Alltag sind enorm – doch es gibt Hilfsangebote.

Anzeige