Behandlung von Darmkrebs

Enddarmkrebs-Therapie: Wie sieht die Behandlung beim Rektumkarzinom aus?

Bei Ihnen haben Ärzt:innen ein Rektumkarzinom diagnostiziert, doch wie geht es jetzt weiter? Welche Möglichkeiten gibt es, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen? Die wichtigsten Fakten zur Therapie im Überblick. 

Von Beate Wagner 16.09.2024
Ein Arzt im OP | © AdobeStock-295190485
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Als Rektumkarzinom bezeichnen Ärztinnen und Ärzte Krebs im Enddarm. Die wichtigste Behandlungsform ist die Operation – mit der ein Rektumkarzinom häufig geheilt werden kann. Doch der Eingriff ist sorgsam zu planen. Als wichtigste Frage stellt sich, wie umfassend Darmgewebe entfernt werden muss – und ob der Schließmuskel des Anus erhalten bleiben kann. 

Stadien der Krebserkrankung entscheiden über Therapien

Die Behandlung beim Rektumkarzinom richtet sich nach dem Krankheitsstadium. Um das Stadium zu bestimmen, arbeiten Ärzt:innen mit der international gültigen TNM-Klassifikation. Sie bestimmen verschiedene Eigenschaften des Rektumkarzinoms. Davon leiten sich vier Krankheitsstadien und die dazu passenden Therapien ab.

Stadium I:  Der Tumor wird operativ entfernt

Gut zu wissen: Je früher Ärzt:innen das Rektumkarzinom erkannt und möglichst vollständig entfernen, desto besser ist Ihre Prognose. 

Das Stadium I umfasst Tumoren, die maximal die Schleimhaut und die darunter liegende Muskelschicht im Enddarm erreicht haben. Lymph- und Blutgefäße sind meist noch nicht befallen. Bei dem chirurgischen Eingriff wird das Rektumkarzinom immer mit Sicherheitsabstand möglichst vollständig herausgeschnitten.

Eine Operation kann übrigens auch bei Metastasen eingesetzt werden: Haben sich Tochtergeschwülste des Rektumkarzinoms in Leber, Lunge oder Bauchfell angesiedelt, lassen sich diese je nach Lage und Größe auch gezielt entfernen.

Stadium II:  Der Tumor muss weiträumig entfernt werden

Ist das Rektumkarzinom größer als drei Zentimeter, haben sich Zellen schon stark verändert und/oder sind eventuell schon Lymphgefäße befallen, neigt der Tumor zu Rezidiven. Das heißt, das Rektumkarzinom kehrt trotz passender Therapie oft zurück.

Der Eingriff fällt nun umfangreicher aus: Das Operationsteam muss neben dem eigentlichen Tumor auch das umliegende Fett- und Bindegewebe entfernen.

Da dieses sogenannte Mesorektum den Enddarm im Becken einbettet und hier viele Blut- und Lymphgefäße verlaufen, kann es vor allem bei tief sitzendem Krebs notwendig werden, für eine gewisse Zeit einen künstlichen Darmausgang zu legen. Nach der Operation erhalten Patient:innen je nach Rückfallrisiko eine zusätzliche Chemo- oder Chemo-Strahlentherapie.

Stadium III:  Der Tumor wird vorbehandelt

Befindet sich das Rektumkarzinom bereits im Stadium III, kann der Heilungserfolg der Operation oft durch eine vorgeschaltete Chemo- und/oder Strahlentherapie verbessert werden. Die Behandlung hat das Ziel, den Tumor zu verkleinern. Der operative Eingriff ist dann mitunter weniger umfangreich, die Chance für einen Erhalt des Schließmuskels steigt.

Die Bestrahlung trifft den Tumor selbst und die ihn umgebenden Lymphabflusswege. Eine kombinierte Strahlen-Chemotherapie empfehlen Expert:innen vor allem bei größeren, lokal fortgeschritteneren Tumoren. Die kombinierte Therapie vor der Operation stellt für die Patient:innen zwar eine größere Belastung dar, bringt jedoch verglichen mit der alleinigen Strahlentherapie einen Überlebensvorteil.  

Stadium IV: Medikamente verbessern Lebensqualität

Wenn das Rektumkarzinom weit fortgeschritten ist oder schon in andere Organe gestreut hat, kommt eine Operation meist nicht mehr generell infrage. Patient:innen erhalten Chemotherapeutika, die ihre Lebensqualität verbessern sollen.

Ergänzt setzen Ärzt:innen zielgerichtete Medikamente ein. Diese beeinflussen biologische Prozesse, die das Wachstum und die Vermehrung von Tumorzellen bremsen können.

Zusammenfassung Ärzt:innen behandeln ein Rektumkarzinom je nach Stadium der Krebserkrankung. Sie versuchen, falls möglich, den Krebs chirurgisch vollständig zu entfernen. Zusätzlich kommen Bestrahlungen, Chemotherapien und manchmal zielgerichtete Therapien zum Einsatz, meist bei fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung. Ziel ist immer, die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen. 

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