Die Rehabilitation (Reha) und die Nachsorge sind nach einer Eierstockkrebs-Therapie die wichtigsten Schritte, um sich zu erholen und Kraft zu tanken. Die Reha schließt sich in der Regel direkt an die Eierstockkrebs-Therapie an. Als Patientin können Sie diese entweder vor Ort in einer Reha-Klinik (stationäre Reha) oder täglich für bestimmte Zeiträume in speziellen Reha-Einrichtungen machen (ambulante Reha). Sie wohnen dann weiterhin zu Hause und nehmen tagsüber an den Reha-Maßnahmen teil. Eine Reha stärkt Körper und Seele. Sie hilft Ihnen dabei, wieder mit vollem Akku in Beruf und Privatleben zu starten.
Nach der Reha beginnt zudem die engmaschige Nachsorge. Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt begleitet Sie hier mit eingehenden Untersuchungen in regelmäßigen Abständen. Für die ersten drei Jahre der Nachsorge empfehlen die Behandlungsleitlinien Untersuchungen in Abständen von drei Monaten. Ziel ist es, Rückfälle und Begleit- und Folgeerkrankungen der Therapien sowie der Erkrankung selbst früh zu entdecken und adäquat zu therapieren.
Reha nach Eierstockkrebs: Das erwartet Sie
Verschiedene Maßnahmen helfen Ihnen in der Reha nach Eierstockkrebs dabei, sich körperlich wie seelisch von den anstrengenden Behandlungen zu erholen. Sie werden Schritt für Schritt auf die Rückkehr in den Alltag und das Berufsleben vorbereitet. Die Reha umfasst unter anderem folgende Angebote:
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medizinische Untersuchungen
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Bewegungstherapie
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Ernährungsberatung
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Gespräche mit Psycholog:innen
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Aufbau- und Ausdauertraining
Das Zusammenspiel der Reha-Maßnahmen macht Sie seelisch wie körperlich wieder fit und lindert körperliche Beschwerden und seelische Belastungen. Danach sind Sie wieder bereit für die Herausforderungen von Beruf, Familie und dem sonstigen sozialen Leben. Eine Reha nach Eierstockkrebs dauert normalerweise drei Wochen, kann jedoch verlängert werden, wenn entsprechende medizinische Gründe vorliegen. Die Reha-Kosten tragen entweder die Krankenkasse oder die Rentenversicherung.
Weshalb die Nachsorge bei Eierstockkrebs so wichtig ist
Nach der Therapie bekommen Sie von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt Nachsorgetermine in regelmäßigen Abständen. Nehmen Sie diese ausnahmslos wahr. Falls Sie mal einen Termin ausfallen lassen müssen, empfiehlt es sich, direkt einen Alternativtermin zu vereinbaren. Im Rahmen der Nachsorge-Termine werden Ihr Körper und Ihre Gesundheit genau unter die Lupe genommen, auch um mögliche Rückfälle früh zu erkennen. Zögern Sie nicht, zusätzliche Termine zu vereinbaren, wenn zwischen den Nachsorgeintervallen plötzlich Symptome und Beschwerden auftreten. In der Nachsorge werden übrigens auch mögliche Folgen der Eierstockkrebs-Therapie behandelt.
Die Eierstockkrebs-Nachsorge kann folgende Elemente umfassen:
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ein Gespräch über Beschwerden und das allgemeine körperliche Befinden (Anamnese)
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eine Untersuchung des Enddarms
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eine Ultraschall-Untersuchung über die Scheide
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eine gynäkologische Tast- und Spiegeluntersuchung
Falls bei Ihnen eine erbliche Form von Eierstockkrebs vorliegt, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt zusätzlich und regelmäßige Untersuchungen auf andere Krebsarten durchführen, zum Beispiel auf Brustkrebs.
Eine Schwangerschaft trotz und nach Eierstockkrebs: Ist das möglich?
Vor allem jüngere Frauen, die an Eierstockkrebs erkrankt sind oder waren, stellen sich die Frage, ob sie noch eine Familie gründen können. In der Regel ist das auf natürlichem Wege nicht mehr möglich, da das Operationsteam meistens beide Eierstöcke inklusive der Eileiter entfernen muss. Wenn der Eierstockkrebs sehr früh entdeckt wird, kann es sein, dass nur ein Eierstock herausoperiert werden muss. Dann ist eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege möglich. Das kommt jedoch selten vor.
Grundsätzlich gilt auch in puncto Familienplanung: Lassen Sie sich viel Zeit, um wieder gesund zu werden, und setzen Sie sich keinesfalls unter Druck. Expert:innen empfehlen, während der Eierstockkrebs-Therapie und mindestens sechs Monate danach sicher zu verhüten. Einige Fachleute empfehlen sogar, mindestens zwei Jahre zu warten, bevor man wieder das Thema Familienplanung angeht. Einen Kinderwunsch sollten Sie in jedem Fall ausführlich mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt. Hier gilt es, die verschiedenen Möglichkeiten für Ihre Situation auszuloten und eingehend abzuwägen.