Die meisten Muttermale, von Fachleuten auch Nävi genannt, sind harmlos – es besteht kein Grund zur Sorge. Daraus können sich jedoch in einzelnen Fällen Melanome entwickeln. Dieser schwarze Hautkrebs, auch Melanom genannt, ist oft dunkel oder gar schwarz, daher kommt sein Name. Allerdings kennen Ärzt:innen auch Melanome mit grauer, bläulicher oder rötlicher Farbe.
Wichtig zu wissen: Hautkrebs verursacht zu Beginn kaum Beschwerden. Umso wichtiger ist, Veränderungen gründlich zu beobachten und bei Risikofaktoren medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Diese individuellen Hautkrebs-Risiken sollten Sie kennen
Bei der Frage, ob eine Hautveränderung vielleicht Krebs sein könnte, spielen individuelle Risikofaktoren eine große Rolle. Das haben mehrere wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt.
Forschende unterscheiden zwischen erworbenen und vererbten Risikofaktoren. Sonnenbrände erhöhen das Risiko für schwarzen Hautkrebs, speziell bei Sonnenbränden in der Kindheit. Wer einen hellen Hauttyp mit rötlichen oder blonden Haaren und mit vielen Sommersprossen hat, ist ebenfalls stärker gefährdet als die durchschnittliche Bevölkerung.
Worauf Hautärzt:innen besonder achten
Das gilt ebenfalls, falls bei Ihren nahen Verwandten bereits schwarzer Hautkrebs aufgetreten ist. Auch die Zahl an erworbenen gutartigen Pigmentflecken ist zu berücksichtigen. Hautveränderungen zusammen mit einem – oder mehreren – dieser Risikofaktoren sind immer ein Grund, sich hautärztlich untersuchen zu lassen. Gut zu wissen: Frauen und Männer ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre Anspruch auf eine Untersuchung zur Hautkrebs-Früherkennung.
Mit der „ABCDE-Regel“ verdächtige Hautstellen identifizieren
Wer regelmäßig Muttermale selbst untersucht, erkennt mögliche Veränderungen. Das gelingt mit der „ABCDE-Regel“:
- Asymmetrie (A): Leberflecken haben normalerweise eine gleichmäßige Form; sie sind rund oder oval. Finden Sie unregelmäßige Strukturen, etwa gezackte Nävi, sollten Sie eine Hautarztpraxis aufsuchen.
- Begrenzung (B): Unter der Lupe erscheinen die Ränder eines Leberflecks scharf begrenzt. Ausgefranste, gezackte oder unscharfe Strukturen sollten Anlass sein für weitere Untersuchungen.
- Farbe (colour, C): Ein auffälliger Nävus hat meist mehrere hellere und dunklere Farbtöne. Normale Leberflecken sind einheitlich gefärbt.
- Durchmesser (D): Kleine Hautflecken unter drei Millimetern Durchmesser sind meist harmlos; größere ab einem Durchmesser von zirka drei bis fünf Millimetern sollten hingegen ärztlich untersucht werden.
- Erhabene Oberfläche (E): Ist der Nävus mehr als einen Millimeter höher als die umgebende Haut, ist eine Untersuchung wichtig.
Die „erweiterte ABCDE-Regel“ nennt zusätzliche Beschwerden:
- Farbveränderungen (F): Der Hautfleck verändert seine Farbe.
- Größenveränderungen (G): Der Nävus wird größer.
- Hämorrhagien (H): An einem Nävus treten ohne Verletzung der Haut Blutungen auf.
- Juckreiz (J): Die Hautläsion beginnt zu jucken, während andere Regionen der Haut keine solchen Beschwerden verursachen.
Sollten Sie bei einer Hautstelle – oder bei mehreren – beobachten, dass mindestens ein Kriterium dieser Liste zutrifft, ist es wichtig, umgehend einen Termin bei einer hautärztlichen Praxis zu vereinbaren. Denn je früher ein Melanom erkannt wird, desto besser ist auch die Prognose.