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Analkrebs-Therapie: Wie sieht beim Analkarzinom die Behandlung aus?

Die Behandlung von Analkrebs stellt Mediziner:innen wegen der speziellen Lage der Tumore vor besondere Herausforderungen. Meistens werden Analkarzinome mit einer Strahlen- und Chemotherapie therapiert. Im Anschluss kommt in vielen Fällen eine Operation infrage.

Von Annika Lutter 16.10.2022
Geräte zur medizinischen Betrahlung | © AdobeStock-207188714
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Behandlung von Analkrebs: abhängig von Tumorart und Stadium

Ärzt:innen unterscheiden nach dem Sitz des Tumors zwei Arten von Analkrebs: Analrandtumore (am Übergang zur Außenhaut) und Analkanaltumore (weiter innen). Beim Analrandkarzinom ist die Prognose insgesamt günstiger. Hier kann im Frühstadium manchmal eine Operation ausreichen und am schnellsten zur Heilung führen. Standardbehandlung ist aber die Radiochemotherapie. Dies gilt für beide Tumorarten am Darmausgang, besonders aber für das Analkanalkarzinom.

Die Radiochemotherapie besteht aus einer Bestrahlung, kombiniert mit einer Chemotherapie. Manchmal reicht zur Behandlung von Analkrebs auch eine Bestrahlung ohne Chemotherapie aus, an die sich dann eine Operation anschließen kann.

Die Therapie eines Analkarzinoms hängt neben der Art des Tumors auch immer von seiner Lokalisation und dem Ausmaß der Erkrankung ab. Entscheidend ist auch, ob der Analkrebs bereits gestreut hat und Lymphknoten beteiligt sind.

Behandlung des Analkanalkarzinoms

Durch die anatomische Lage ist bei Tumoren im Analkanal die Möglichkeit einer komplikationsarmen chirurgischen Entfernung nur selten gegeben. Je nach Lage und Ausbreitung des Tumors ist eine vollständige Entfernung mittels Operation auch nicht immer möglich. Deshalb wird bis auf Ausnahmen versucht, eine Operation zunächst zu umgehen.

Bei einem Karzinom im Analkanal ist deshalb die Radiochemotherapie (Bestrahlung und Chemotherapie) die Behandlung der ersten Wahl. Diese Behandlung ist sehr effektiv, allerdings sind Nebenwirkungen trotz der optimierten Verfahren häufig. Typisch sind zum Beispiel Probleme beim Wasserlassen und Durchfälle.

Weil sich Analkrebs teilweise nur sehr langsam zurückbildet, ist der volle Effekt der Radiochemotherapie erst nach etwa zwei bis drei Monaten sichtbar. Ist der Tumor nach der Radiochemotherapie nicht vollständig verschwunden oder tritt er nach der Therapie erneut auf (Rezidiv), ist eine operative Entfernung angezeigt. Schlimmstenfalls muss dabei ein so großer Teil des Analkanals entfernt werden, dass ein künstlicher Darmausgang notwendig wird.

Behandlung des Analrandkarzinoms

Bei Analrandtumoren im Frühstadium kann eine Operation manchmal die beste Option sein, um den Analkrebs schnell und vollständig zu entfernen und den:die Patient:in zu heilen. Meist ist aber zunächst eine Radiochemotherapie angezeigt, mit welcher der Tumor verkleinert werden soll.

An die Radiochemotherapie schließt sich dann je nach Erfolg der Behandlung eine Operation an. Es hat sich gezeigt, dass die Erfolgsaussichten einer Operation des Analrandkarzinoms durch die vorgeschaltete Radiochemotherapie deutlich günstiger sind. Der Tumor ist durch die Vorbehandlung deutlich verkleinert oder gar nicht mehr sichtbar, sodass bei dem chirurgischen Eingriff weniger Gewebe entfernt werden muss. In über 70 Prozent der Fälle kann durch die Vorbehandlung auf einen künstlichen Darmausgang verzichtet werden.

Dies erhöht die spätere Lebensqualität des:der Betroffenen sehr. Sind allerdings nach der Radiochemotherapie noch Reste des Tumors vorhanden, muss der Enddarm meist komplett entfernt und ein künstlicher Darmausgang gelegt werden.

Kombinierte Radiochemotherapie bei Analkrebs

Bei der chemotherapeutischen Behandlung von Analkrebs haben sich die Wirkstoffe
5-Flourouracil und Mytomicin C bewährt. Sie hemmen das Zellwachstum und töten so Krebszellen im gesamten Körper ab.

Sind auch Lymphknoten im Bereich der Leisten oder des Beckens betroffen, werden diese neben dem eigentlichen Tumorgebiet mit bestrahlt.

Zusammenfassung Sowohl für Analkanaltumore als auch für Analrandtumore gilt die Radiochemotherapie als Standardmethode. Dabei kombinieren Mediziner:innen Chemotherapie und Bestrahlung. Die Erfolgsaussichten sind gut. Oft werden Analkarzinome im Anschluss operiert.

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