Verdacht auf Darmkrebs

Symptome bei Enddarmkrebs: Welche Beschwerden können darauf hindeuten?

Schmerzen am After, Verdauungsstörungen, Übelkeit oder Entzündungen können viele Ursachen haben – unter anderem ein Rektumkarzinom. Welche Anzeichen und Beschwerden sind typisch? Und was können Ärzte, Ärztinnen und Betroffene selbst unternehmen?

Von Beate Wagner 22.06.2023 · 09 Uhr
Eine Frau sitzt schmerzverzerrt auf der Toilette | © AdobeStock-272043456
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Eindeutige Anzeichen von Enddarmkrebs, der auch als Rektumkarzinom oder Mastdarmkrebs bezeichnet wird, gibt es nicht. Der Krebs wächst langsam und wird oft erst in fortgeschritteneren Stadien bemerkt. Manchmal haben Betroffene unspezifische Symptome.

Unspezifische Beschwerden

Folgende Symptome können Anzeichen für ein Rektumkarzinom sein. Sie lassen sich aber auch durch andere Erkrankungen erklären. Dazu zählen: 

  • besonders häufiger Stuhldrang,
  • immer wieder Verstopfung,
  • Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall,
  • sichtbares Blut im Stuhl, zum Beispiel als Auflagerung,
  • krampfartige Bauchschmerzen,
  • Schmerzen beim Stuhlgang,
  • Schleim im Stuhl,
  • übel riechender Stuhl,
  • bleistiftdünner Stuhl durch Verengungen im Darm,
  • häufige, starke Darmgeräusche und Blähungen,
  • Blähungen mit ungewolltem Stuhlabgang,
  • häufige Übelkeit,
  • Völlegefühle, auch nüchtern.

Hinweise auf ein fortgeschrittenes Rektumkarzinom

Je länger der Enddarmkrebs unbemerkt wächst, desto größer wird er – es entwickeln sich weitere Beschwerden wie:

  • eine Blutarmut, wenn es aus dem Tumor blutet
  • Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • ungewollte Abnahme des Körpergewichts
  • häufige Müdigkeit und Blässe im Gesicht (durch die Blutarmut)
  • wiederholt leichtes Fieber und Nachtschweiß
  • ein akuter Darmverschluss: Der Bauch ist gebläht, die Bauchdecke bretthart. Betroffene haben starke, kolikartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und keinen Stuhlgang mehr. Der akute Notfall erfordert eine sofortige Operation.
  • weitere, schwerwiegende Beschwerden, die sich durch den sich auf andere Organe ausbreitenden Tumor und/oder Fernmetastasen entwickeln.

Weitere Diagnostik in der Arztpraxis

Wenn es einen Verdacht gibt oder Hinweise auf eine konkrete Diagnose, untersuchen Ärztinnen und Ärzte den gesamten Verdauungstrakt ausführlich. Das wichtigste Verfahren, um ein Rektumkarzinom festzustellen, ist die Rektoskopie, bei der das Gewebe vom Anus aus betrachtet wird. Meist wird auch eine große Koloskopie durchgeführt, um weitere Tumoren weiter oben im Dickdarm auszuschließen. Um das genaue Stadium des Enddarmkrebs genauer zu bestimmen, empfehlen Expert:innen verschiedene weitere Untersuchungen:

  • Tastuntersuchung
  • Bauch-Ultraschall
  • Röntgen des Brustkorbs
  • Tumormarker CEA
  • MRT (oder CT) des Beckens
  • Endosonografie des Rektums

Beschwerden immer abklären lassen

Gehen Sie vor allem bei länger anhaltenden Beschwerden zum Arzt – auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass Sie ein Rektumkarzinom haben. Steht die Diagnose fest, befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Behandlungsteams. Neben der OP, eventuell einer Chemo- und/oder Strahlentherapie sollten Sie sich um eine gut verdauliche, leichte Kost kümmern.

Zusammenfassung Die Anzeichen für ein Rektumkarzinom sind unspezifisch und können von etlichen anderen Erkrankungen ausgelöst werden. Wer unklare Beschwerden im Magen-Darm-Bereich hat, sollte immer die Ärztin oder den Arzt um Rat fragen. In vielen Fällen gibt es harmlose Erklärungen. Sollte es sich tatsächlich um Krebs handeln, profitieren Patientinnen und Patienten von einer möglichst frühen Behandlung. Dann sind die Aussichten auf eine Heilung am größten.

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