Diagnose von Darmkrebs

Enddarmkrebs erkennen – mittels Darmspiegelung

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt vermutet, Sie könnten an einem Rektumkarzinom erkrankt sein? Dann spricht viel für eine Koloskopie beziehungsweise eine Rektoskopie, um die Diagnose zweifelsfrei zustellen. Was kommt auf Sie zu? Wie sollten Sie sich für die Untersuchung vorbereiten?

Von Susanne von Mach 16.09.2024 · 09:03 Uhr
Eine Koloskopie | © AdobeStock-341069450
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Erste Anzeichen für ein Rektumkarzinom (Enddarmkrebs, Mastdarmkrebs) können Bauchschmerzen, Stuhlgang mit hellroten Blutbeimischungen und eine erhöhte Stuhlfrequenz mit schmerzhaftem Stuhldrang sein.

Ein reiner Schleim-​ oder Blutabgang, sehr dünne, sogenannte Bleistiftstühle, der unwillkürliche Abgang von Blähungen, ein ungeplanter Verlust von Körpergewicht oder sinkende Leistungsfähigkeit gelten hingegen als Anzeichen für ein fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung. Umso wichtiger ist es, Beschwerden umgehend medizinisch abklären zu lassen. Wie geht es in der Arztpraxis weiter? 

So diagnostizieren Ärzt:innen ein Rektumkarzinom

Die meisten Rektumkarzinome lassen sich mit dem Finger ertasten. Die rektale Untersuchung sollte deshalb in jedem Fall Bestandteil der Krebsvorsorgeuntersuchung sein. Auch die Darmspiegelung, die Koloskopie, kann ein Tumorgeschehen im Rektum offenbaren.

Wie eine Koloskopie abläuft

Bei der Koloskopie wird ein dünner, biegsamer Schlauch mit einer Kamera in den Anus eingeführt und in den Dickdarm geschoben. Bei Verdacht auf einen Tumor können noch während der Koloskopie Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden, die zeitnah in der Pathologie mikroskopisch auf Tumorzellen untersucht wird.

Die Koloskopie kann im Rahmen der Darmkrebsvorsorge stattfinden, auf die jeder gesetzlich Versicherte ab dem 50. Lebensjahr (Männer) beziehungsweise dem 55. Lebensjahr (Frauen) Anspruch hat.

Weil viele Darmtumore im Rahmen des Darmkrebs-Screenings entdeckt werden und eine frühzeitige Diagnose Leben retten kann, sollte die Vorsorge nach Möglichkeit in Anspruch genommen werden. Bei unauffälligem Befund sollte eine Koloskopie alle zehn Jahre durchgeführt werden.

Worum es sich bei der Rektoskopie handelt

Wird nur das Rektum mit einem Endoskop untersucht, spricht man von Rektoskopie. Bei dieser Untersuchung wird im Unterschied zur Koloskopie nicht der gesamte Darm begutachtet. Die Rektoskopie gilt allerdings nicht als Ersatz für die Koloskopie im Rahmen des Darmkrebs-Screenings.

Diagnostizieren Ärzt:innen ein Rektumkarzinom, bestimmen sie im nächsten Schritt den Ausbreitungsgrad und das Tumorstadium. Darauf wird anschließend die Therapie abgestimmt.

Welche Untersuchungsmethoden es noch gibt

Die Einordnung des Tumorgeschehens erfolgt mit einer Endosonografie. Bei dieser Untersuchung führen Mediziner:innen einen Ultraschallkopf ins Rektum ein, um die innere Darmwand zu untersuchen. Zudem ermöglichen Computertomografie oder Magnetresonanztomografie, Tochtergeschwülste aufzuspüren und die lokale Ausbreitung des Tumors zu definieren.

Zusammenfassung Rektumkarzinome verursachen gerade zu Beginn wenige bis keine Beschwerden. Umso wichtiger ist, regelmäßig Angebote der Darmkrebs-Vorsorge in Anspruch zu nehmen. Die Koloskopie gilt als Verfahren der Wahl, um Enddarmkrebs zu erkennen. Auch die Endosonografie, die Computertomografie oder die Magnetresonanztomografie können zum Einsatz kommen. Je früher Ärzt:innen den Krebs erkennen, desto besser sind die Prognosen.

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