Lang anhaltende Bauchschmerzen, Blutbeimengungen im Stuhl oder ein ungewöhnliches Aussehen des Stuhls können Symptome von Darmkrebs sein. Andererseits sind diese Symptome sehr unspezifisch und können auch auf ganz andere und oft harmlose Erkrankungen hindeuten.
Ob es sich wirklich um ein kolorektales Karzinom, also einen Tumor im Dickdarm (Kolonkarzinom) oder Mastdarm (Rektumkarzinom), handelt, kann nur die Ärzt:in feststellen.
Das Arztgespräch
Ärzt:innen werden viele Fragen stellen, etwa zu Ihrer Krankengeschichte, zu akuten Symptomen oder zu erblicher Vorbelastung für Darmkrebs. Gut ist es, wenn Sie für die folgenden Fragen Antworten parat haben. Sie helfen Ärzt:innen, neben Darmkrebs mögliche andere Erkrankungen in Betracht zu ziehen:
- Welche Symptome haben Sie genau?
- Seit wann sind die Beschwerden vorhanden?
- Wie lange halten die Beschwerden an, wie oft treten sie auf?
- Gab oder gibt es in Ihrer Familie bei engen Verwandten, also Eltern, Geschwistern oder Kindern, Fälle von Darmkrebs?
- Haben Sie besondere Lebens- oder Ernährungsgewohnheiten, die mit den Symptomen in Verbindung stehen könnten (etwa häufiges scharfes Essen oder exzessive Diäten)?
- Waren Sie vor Kurzem im Ausland? Falls ja, wo, wann und wie lange?
In der Regel nehmen die Ärztinnen oder Ärzte auch eine Blutprobe – fragen Sie am besten beim Festlegen des Termins, ob Sie nüchtern erscheinen sollen oder ob die Blutprobe an einem anderen Tag genommen wird.
Mögliche Vorerkrankungen
Wichtig ist auch, dass Sie Unterlagen und Informationen über bestehende und überstandene Erkrankungen mitbringen (beispielsweise Arztbriefe). Schreiben Sie auf, welche Medikamente Sie regelmäßig nehmen oder vor Kurzem eingenommen haben – vergessen Sie dabei auch rezeptfreie Arzneimittel nicht sowie Nahrungsergänzungsmittel oder etwa besondere Tees.
Manchmal können die Ärzt:innen nun bereits Entwarnung geben. Erhärtet sich aber der Verdacht auf eine Darmkrebserkrankung, folgt in der Regel eine Terminvereinbarung für eine große Darmspiegelung, die Koloskopie.
So bereiten Sie sich auf die Darmspiegelung vor
Eine große Darmspiegelung benötigt einige Tage Vorlauf und Vorbereitungszeit. Vor dem eigentlichen Termin wird Ihnen genau erklärt, was bei der Untersuchung passiert, welche Risiken es gibt und was Sie vor der Koloskopie tun sollten.
Voruntersuchungen
Zu den Vorbereitungen auf die Koloskopie gehört in den meisten Fällen eine Blutuntersuchung, um etwaige Gerinnungsstörungen auszuschließen. Außerdem muss der Darm für die Untersuchung sauber sein. Das bedeutet, dass Sie bereits einige Tage vor der Darmspiegelung auf Lebensmittel mit kleinen Körnern oder Kernen wie Vollkornbrot oder Tomaten, Gurken und anderes verzichten sollten. Ansonsten können Sie aber alles wie gewohnt essen. Viel trinken ist ebenfalls wichtig. Dabei ist bis zum Tag vor der Untersuchung auch alles erlaubt.
Ob und wie Sie regelmäßige Medikamente, insbesondere blutverdünnende oder Eisenpräparate, wie gewohnt einnehmen, besprechen Sie mit den Ärzt:innen.
Speisen und Getränke
Am Tag vor der Darmspiegelung sind dunkle und trübe Getränke wie Kaffee oder dunkles Bier nicht mehr erlaubt. In der Regel können Sie ein leichtes Frühstück zu sich nehmen. Ab mittags ist nur noch eine klare Brühe ohne Kräuter und ohne Einlagen erlaubt, das Abendessen entfällt.
Je nach Uhrzeit der geplanten Darmspiegelung trinken Sie am Tag vorher oder am Morgen der Untersuchung ein Darmreinigungsmittel. Dieses wirkt als ein Abführmittel und sorgt für eine vollständige Entleerung des Darms, damit die Untersuchenden die Darmschleimheit gut beurteilen können. Für die gründliche Darmreinigung müssen Sie mehrere Liter trinken; das kann eine Herausforderung sein. Nehmen Sie sich am besten für diese Zeit nichts anderes vor und erkundigen Sie sich vorher, wie die Lösungen am angenehmsten zu trinken sind. Der Stuhl sollte vor der Untersuchung flüssig und klar sein – hell „wie Kamillentee”.
Beruhigungsmittel vor der Untersuchung
Sind Sie vor der Untersuchung sehr aufgeregt, können Sie ein Beruhigungsmittel bekommen. Direkt vor der Darmspiegelung erhalten Patient:innen in der Regel ein Betäubungsmittel, sodass sie während der Untersuchung schlafen. Wichtig ist es auch, frühzeitig, am besten mindestens eine halbe Stunde vor dem Termin da zu sein, um noch alle möglichen Eventualitäten klären zu können.
Wichtig: Bekommen Sie Beruhigungs- oder Betäubungsmittel, dürfen Sie danach nicht selber Auto, Motorrad oder Fahrrad fahren. Lassen Sie sich am besten abholen.