Dickdarmkrebs wächst meist langsam, und so dauert es eine Weile, bis er zu Beschwerden führt: etwa Blut im Stuhl, Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen oder Krämpfe. Im Verlauf der Krankheit kann auch zu einem Darmverschluss kommen. Betroffene leiden teilweise unter einer ungewollten Gewichtsabnahme, einem Leistungsabfall oder einer Blutarmut. Leider gibt es kein Symptom, das ganz spezifisch auf Darmkrebs hinweist. Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Dickdarmkrebs erkennen
Um Darmkrebs festzustellen, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Zunächst untersucht die Ärztin oder der Arzt den Betroffenen körperlich und tastet dabei insbesondere den Bauchraum ab. Mithilfe eines Blutbilds lässt sich feststellen, ob eine Entzündung oder Infektion vorliegt. Erhärtet sich der Verdacht auf Darmkrebs, wird meist zu einer Darmspiegelung (Koloskopie) geraten – der zuverlässigsten Methode, um Darmkrebs zu erkennen.
Wie die Darmspiegelung abläuft
Zur Koloskopie-Vorbereitung muss der Darm mithilfe von Abführmitteln vollständig entleert werden. Während der Darmspiegelung, die insgesamt nur etwa eine halbe Stunde dauert, schiebt der Arzt oder die Ärztin einen etwa fingerdicken, biegsamen Schlauch mit einer Kamera am Ende durch den Darm. Über die Kamera werden Bilder an einen Monitor gesendet. Werden dabei Wucherungen entdeckt, können diese direkt entfernt oder kleine Proben (Biopsien) entnommen werden.
Insgesamt ist die Koloskopie sehr sicher. Komplikationen wie kleine Blutungen treten nur bei wenigen Betroffenen auf. Zu schweren Komplikationen kommt es noch seltener: Höchstens drei von 1000 Untersuchungen sind davon betroffen.
Die Darmspiegelung kann zwar unangenehm sein, sie ist aber in den seltensten Fällen schmerzhaft. Dank einer Kurznarkose bekommen die Betroffenen nichts von der Untersuchung mit.
Alternativen zur Darmspiegelung
In wenigen Fällen ist es nicht möglich, eine Koloskopie durchzuführen. Dann können andere Verfahren zum Einsatz kommen.
Virtuelle Koloskopie
Bei der virtuellen Koloskopie werden Aufnahmen des Darms meist mit einer Computertomografie angefertigt. Die Methode geht allerdings mit einer gewissen Strahlenbelastung einher und ist weniger aussagekräftig. Sie wird nicht als gleichwertige Alternative zur Koloskopie angesehen.
Kapselendoskopie
Für eine Kapselendoskopie schlucken Patient:innen eine unverdauliche Kapsel, die mit Kameras ausgestattet ist. Sie erlaubt es, Bilder aus dem Körperinneren zu senden. Die Methode ist aber nicht so zuverlässig und einige Tumoren beziehungsweise Krebsvorstufen werden nicht erkannt. Die Kapselendoskopie wird vor allem für die Untersuchung des Dünndarms verwendet, der für eine Darmspiegelung kaum zugänglich ist.
Sigmoidoskopie
Die Sigmoidoskopie wird auch als kleine Darmspiegelung bezeichnet. Hier wird nur der Enddarm und das letzte Stück des Dickdarms untersucht. Die Vorbereitung ist weniger aufwändig und das Risiko für Komplikationen geringer. Allerdings werden große Teile des Dickdarms nicht untersucht und eventuell dort liegende Darmtumoren nicht entdeckt.
Wie es nach der Koloskopie weitergeht
Haben Ärzt:innen eine Biopsie entnommen oder einen Polypen entfernt, wird das Gewebe in einem Labor untersucht. Liegt tatsächlich ein Tumor vor, stehen weitere Untersuchungen an, um unter anderem zu prüfen, ob der Darmkrebs gestreut hat oder ob er noch auf den Darm begrenzt ist.
Ultraschall
Mit Ultraschall kann man feststellen, ob sich der Dickdarmkrebs bereits ausgebreitet hat – also ob es bereits Absiedelungen in anderen Organen (Metastasen) im Bauchraum gibt. Der Ultraschall ist nicht schmerzhaft. Mit einer Röntgenaufnahme können Metastasen in der Lunge entdeckt werden.
Computertomografie
Eine Computertomografie wird unter anderem dann durchgeführt, wenn der Verdacht besteht, dass sich bereits Metastasen in der Leber oder der Lunge befinden. Die Untersuchung dauert zwischen fünf Minuten und einer halben Stunde und verursacht keine Schmerzen. Sie kann aber für manche Betroffene unangenehm sein, weil man sehr still liegen muss und in eine enge Röhre geschoben wird.
Blutuntersuchungen
Auch werden sogenannte Tumormarker im Blut bestimmt. Dabei handelt es sich um Moleküle, die man oft im Blut oder anderen Körperflüssigkeiten nachweisen kann, wenn eine Person an Krebs erkrankt ist. Für Darmkrebs ist vor allem das Molekül CEA wichtig. Es wird vor einer Therapie, während der Behandlung sowie während der Nachsorge bestimmt. Das Problem: Nicht bei allen Darmkrebs-Erkrankten ist der Wert aussagekräftig.
Welche Prognose Darmkrebs hat
Wie gut die Prognose ist, hängt maßgeblich vom Tumor-Stadium ab. Ist der Darmkrebs zum Beispiel auf die Darmschleimhaut beschränkt, leben 90% der Patient:innen nach zehn Jahren noch. Sind allerdings schon Lymphknoten befallen, liegen die Überlebensraten nach zehn Jahren zwischen 30% und 50%. Generell nimmt aber die Anzahl der Todesfälle bezogen auf alle Darmkrebspatient:innen seit Jahren ab. Das bedeutet: Mehr Menschen überleben heute die Krankheit als früher.