Verdacht auf Darmkrebs

Symptome bei Darmkrebs: Diese Beschwerden können darauf hindeuten

Bei Darmkrebs treten mögliche Symptome oft erst spät im Verlauf der Krankheit auf. Die ersten Anzeichen sind in der Regel sehr unspezifisch und kommen auch bei vielen anderen Erkrankungen vor. Auf welche Zeichen von Darmkrebs sollten Sie achten? Und wo finden Sie Hilfe?

Von Volker Budinger 16.09.2024 · 09 Uhr
Bauchschmerzen sind ein unspezifisches Symptom | © AdobeStock 60686884
Copyright: AdobeStock 60686884

Bauchschmerzen, Blut im Stuhl oder Verdauungsstörungen – nicht wenige Menschen fürchten, dies könnten Darmkrebs-Symptome sein. Zwar ist das grundsätzlich richtig. Doch solche Anzeichen sind sehr unspezifisch und können auch auf eine ganze Reihe von oft eher harmlosen Erkrankungen hindeuten. Worauf Sie dennoch achten sollten. 

In welchem Alter Darmkrebs am häufigsten auftritt

Darmkrebs gilt als eine häufige Krebserkrankung in Deutschland. Jährlich erkranken daran rund 33.000 Männer und 28.000 Frauen. Allerdings ist das Risiko zu erkranken stark mit dem Lebensalter verbunden. Über die Hälfte aller Betroffenen erkrankt erst nach dem 70. Lebensjahr, nur rund jeder zehnte ist jünger als 55 Jahre.

Mögliche Beschwerden von Darmkrebs

Wenn es in seltenen Fällen frühe Symptome gibt, welche Anzeichen für Darmkrebs können das sein? Dazu gehören etwa :

  • Schmerzen: Kolikartige (krampfartige) Bauchschmerzen, die länger als eine Woche andauern, oder auch Schmerzen beim Stuhlgang können im Zusammenhang mit einem Darmtumor auftreten.
  • Verdauungsprobleme: Übelkeit, Völlegefühl trotz geringer Nahrungsaufnahme, Darmgeräusche, starke Blähungen auch mit ungewolltem Stuhl- oder Schleimabgang beschreiben manche Betroffene als frühe Symptome. Dazu gehören auch etwa ein häufiger Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfällen, immer wiederkehrende Verstopfungen oder ein besonders häufiger Stuhldrang.
  • Blut im Stuhl: In manchen Fällen sind Blutbeimengungen im Stuhl oder ein blutiger Überzug auf dem Stuhl als frühe Symptome von Darmkrebs möglich. Dazu gehören eventuell auch schwarze Klümpchen, die auf verdautes Blut aus Darmblutungen hindeuten können, oder vollständig schwarzer Stuhl.
  • Andere Veränderungen des Stuhls: Schleim im Stuhl, besonders übel riechender Stuhl oder „bleistiftdünner” Stuhl sind, wenn sie häufiger auftreten, ebenfalls mögliche Anzeichen eines Darmtumors.
  • Allgemeine Krankheitszeichen: Ungewohnte, häufige Müdigkeit, Leistungsverlust, Schwäche, Blässe, allgemeines Unwohlsein und Krankheitsgefühl, aber auch plötzlicher anhaltender ungewollter Gewichtsverlust können auf Darmkrebs hindeuten.
  • Verhärtungen: Fühlbare Verhärtungen im Bauchraum oder tastbar angeschwollene Lymphknoten etwa in der Leistengegend oder im Bauchraum sind mögliche Darmkrebs-Symptome.

Allerdings haben viele Betroffene in der Frühphase einer Darmkrebserkrankung keins dieser Symptome oder nur in geringer Ausprägung. 

Abklärung in Ihrer Arztpraxis

In jedem Fall ist es ratsam, bei Beschwerden des Darms eine:n Ärzt:in aufzusuchen. So lässt sich abklären, ob hinter den Symptomen tatsächlich ein kolorektales Karzinom steckt oder doch eine andere Erkrankung.

Wirklich wissen, ob Sie an Darmkrebs leiden, werden Sie erst, wenn eine große Darmspiegelung bei Ihnen durchgeführt wurde. Dies ist die aktuell beste Methode, sicher nachzuweisen, ob Dickdarmkrebs oder Mastdarmkrebs vorliegt. Dabei untersuchen geschulte Ärzt:innen den Darm mithilfe eines Endoskops und können dabei auch direkt Proben (Biopsien) von verdächtigen Stellen nehmen. Erst nach einem positiven Befund folgen weitere Untersuchungen.

Angebote zur Darmkrebs-Früherkennung nutzen

Da aber in vielen Fällen gar keine Anfangsbeschwerden bei Darmkrebs auftreten, ist es in jedem Fall ratsam, Untersuchungen zur Darmkrebs-Früherkennung in Anspruch zu nehmen. Auch dabei schauen Ärzt:innen in der Regel mit einer großen Darmspiegelung nach verdächtigen Stellen – oder geben oft beruhigende Entwarnung, wenn sie nichts finden. 

Eine Früherkennungsuntersuchung zahlen Krankenkassen daher in der Regel bei Männern und Frauen ab dem 50. Lebensjahr. Für Männer dabei etwa ab dem 50. Lebensjahr alle zehn Jahre eine Darmspiegelung, für Frauen ab dem 55. Lebensjahr. Alternativ gibt es Stuhltests, die Hinweise auf eine Darmkrebs-Erkrankung geben können. Außerdem gibt es Risikofaktoren, wie etwa eine Erkrankung an Darmkrebs in der direkten Verwandtschaft.

Zusammenfassung In vielen Fällen verursacht Darmkrebs zu Beginn gar keine Beschwerden. Viele Anzeichen, die auf ein kolorektales Karzinom hindeuten können, sind zudem recht unspezifisch – hinter Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl stecken oft harmlose Probleme oder Erkrankungen. Sicherheit gibt eine große Darmspiegelung, die ab dem 50./55. Lebensjahr ohnehin als Früherkennungsuntersuchung von der Krankenkasse bezahlt wird. Nutzen Sie dieses Angebot!

Artikelempfehlungen

Ärzt:innen beraten beim Thema Darmkrebs | © AdobeStock-128480116
Verdacht auf Darmkrebs

So finden Sie bei Verdacht auf Darmkrebs den richtigen Arzt

Darmkrebs hat sehr gute Heilungschancen, wenn er früh entdeckt wird. Früherkennungsuntersuchungen sind daher wichtig – besonders für alle, die zu einer Risikogruppe gehören oder die mögliche Anzeichen einer Darmkrebserkrankung bemerken. Doch an wen sollten sich Betroffene wenden?

von Volker Budinger
Detailaufnahme einer Sonde für die Koloskopie. | © AdobeStock-110059207
Diagnose von Darmkrebs

Darmkrebsvorsorge: Wie läuft eine Darmspiegelung zur Früherkennung ab?

Um Darmkrebs zu entdecken, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist der Test auf okkultes (verstecktes) Blut im Stuhl, die andere die Darmspiegelung (Koloskopie). Erfahren Sie, was bei einer Darmspiegelung passiert – und wie Sie sich vorbereiten sollten.

von Julia Klinkusch
Geschwächte Immunabwehr: Ihr Risiko bei Krebs

Warum Sie an Gürtelrose denken sollten

Menschen mit Krebs können von verschiedenen Beschwerden betroffen sein, die nicht immer mit der Krebserkrankung selbst zu tun haben müssen. Es können auch andere Krankheiten auftreten - wie zum Beispiel Gürtelrose. Erfahren Sie, wodurch das Gürtelrose-Risiko erhöht wird.

Anzeige