DIagnose von Eierstockkrebs

Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom): Diagnose und Untersuchung

Eierstockkrebs verursacht zu Beginn kaum bis keine Beschwerden. Oftmals wird die Erkrankung nur zufällig entdeckt, etwa bei einer Routine-Untersuchung – oder in fortgeschrittenen Stadien, in denen sie bereits Symptome verursacht. Erfahren Sie hier, wie Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnose von Eierstockkrebs vorgehen und was Sie bei den Untersuchungen erwartet.

Von Redaktion 24.09.2025 · 13:37 Uhr
Ein Ultraschallgerät in einer Praxis. | © AdobeStock_1177181002
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Sie leiden unter Völlegefühl, Bauchschmerzen, häufigen Blähungen und/oder häufigem Wasserlassen? Ihr Bauchumfang nimmt zu, ohne dass Sie sich das erklären können? Dann ist die Ursache meistens harmlos. Dennoch gilt es, die Beschwerden zeitnah durch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt abklären zu lassen. Denn diese unspezifischen Symptome können auch auf Eierstockkrebs hinweisen. 

Im Rahmen des Arzttermins erwartet Sie zu Beginn die sogenannte Anamnese. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Sie nach möglichen Vorerkrankungen und nach aktuellen Beschwerden fragen. Sie oder er wird Ihnen diese oder ähnliche Fragen stellen: Welche Symptome haben Sie genau? Seit wann bestehen diese? Nehmen diese an Häufigkeit und Schwere zu? Ärztin oder Arzt verschaffen sich so ein detailliertes Bild über Ihre Gesundheit machen. 

Zur Anamnese gehören auch Fragen zu möglichen Krebserkrankungen bei nahen Verwandten, speziell an Brust- und/oder Eierstockkrebs. Der Hintergrund: Erblich bedingte Formen von Brust- und Eierstockkrebs entwickeln sich nicht selten durch genetische Veränderungen in den gleichen Genen.

Diagnose von Eierstockkrebs: Welche Untersuchungen führen Ärzt:innen durch?

Im nächsten Schritt führen Ärztin oder Arzt eine körperliche Untersuchung durch. Dabei tasten sie zunächst den Bauch auf mögliche Schwellungen, Verhärtungen und schmerzende bzw. schmerzempfindliche Bereiche ab.

An die äußerliche Untersuchung schließt sich die Untersuchung Ihrer Geschlechtsorgane von innen an. Hierzu verwenden Ärzt:innen ein sogenanntes Spekulum. Das ist ein medizinisches Instrument, das Ärztin oder Arzt vorsichtig in die Scheide einführen, um diese etwas zu spreizen. So können sie die Scheidenwände und den Muttermund besser und genauer betrachten. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft, manche Frauen empfinden sie jedoch als unangenehm.

Welche bildgebenden Verfahren setzen Ärzt:innen zur Diagnose von Eierstockkrebs ein?

Meistens führen Ärzt:innen danach eine Ultraschall-Untersuchung über die Vagina durch. So können sie die Gebärmutter und andere innere Geschlechtsorgane noch genauer begutachten. Diese Form der Ultraschalluntersuchung liefert noch genauere Bilder als ein Ultraschall von außen durch die Bauchdecke. Dazu führen Ärztin oder Arzt die stabförmige Ultraschallsonde vorsichtig in die Scheide ein. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist in der Regel schmerzfrei.

Erhärtet sich der Verdacht auf Eierstockkrebs, werden Ärztin oder Arzt weitere bildgebende Verfahren einsetzen: Eine Computertomographie (CT) fertigt viele einzelne Bilder aus dem Inneren des Körpers an und setzt diese im Anschluss zu einem dreidimensionalen Bild zusammen. So können die Ärzt:innen erkennen, wo sich möglicherweise ein Tumor befindet, wie groß dieser ist. So sehen sie auch, ob sich dieser schon in andere Körperbereiche ausgebreitet hat. Neben der CT ist auch eine Kernspintomographie (MRT) möglich: Im Gegensatz zur CT wird hier keine Röntgenstrahlung verwendet. Stattdessen werden durch starke Magnetfelder ebenfalls detaillierte Bilder erzeugt, die sich ebenfalls zur Diagnose von Eierstockkrebs eignen. 

Last but not least kann auch die sogenannte Positronen-Emissions-Tomographie (PET) zum Einsatz kommen. Sie stellt im Gegensatz zu CT und MRT nicht Körperstrukturen und Organe dar, sondern die Stoffwechselaktivität von Geweben. Denn Krebszellen zeichnen sich oft durch eine hohe Stoffwechselaktivität aus. Das bedeutet, dass sie beispielsweise Zucker schneller in das Zellinnere aufnehmen, weil sie viel Energie brauchen. 

Die PET macht sich genau dieses Charakteristikum von Krebszellen zunutze: Um das sichtbar zu machen, bekommen Sie vor Beginn der PET-Untersuchung eine leicht radioaktive Substanz gespritzt, zum Beispiel radioaktiv markierten Traubenzucker. In besonders stoffwechselaktiven Zellen wie Krebszellen sammelt sich dieser an und macht sie so sichtbar. Übrigens können Ärzt:innen so auch sehr kleine oder versteckte Tumorabsiedlungen (Metastasen) aufspüren.

Auch ein allgemeines Blutbild und die Suche nach sogenannten Tumormarkern im Blut sind Bestandteil der Diagnose von Eierstockkrebs. Zum einen liefern sie einen Eindruck des Gesundheitszustands. Zum anderen können erhöhte Tumormarker-Werte auf Krebs hindeuten. Tumormarker sind spezielle Moleküle, die manchmal und verstärkt von Krebszellen gebildet werden. Falls die Werte erhöht sind, heißt das aber noch lange nicht, dass Sie an Eierstockkrebs erkrankt sind. Denn auch ohne Krebserkrankung sind die Werte bei manchen Menschen erhöht. Die Ergebnisse lassen also nie eine eindeutige Diagnose von Eierstockkrebs zu. Sie sind jedoch eine wertvolle Ergänzung zu den bildgebenden Verfahren.

Gibt es für Eierstockkrebs Früherkennungs-Programme?

Anders als zum Beispiel für Brustkrebs, gibt es hierzulande für Eierstockkrebs kein gesetzliches Früherkennungsprogramm. Bis dato konnte nicht wissenschaftlich belegt werden, dass die dargestellten Untersuchungsmethoden die Überlebenschancen von Frauen mit Eierstockkrebs erhöhen. Ärzt:innen empfehlen selbst Frauen mit einem erblich bedingten, erhöhten Risiko für Eierstockkrebs keine routinemäßige Früherkennung.

Zusammenfassung Eierstockkrebs verursacht zu Beginn keine typischen Symptome und bleibt daher oft länger unbemerkt. Falls Sie unklare Beschwerden haben, sollten Sie diese zeitnah ärztlich abklären lassen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird zunächst nach Symptomen, Vorerkrankungen und familiären Risiken fragen. Im Anschluss folgt eine körperliche Untersuchung mit Tastbefund. Bei Bedarf wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt zusätzlich eine vaginale Ultraschall-Untersuchung und/oder bildgebende Verfahren durchführen. Bluttests auf bestimmte Tumormarker ergänzen die Diagnosemöglichkeiten. Meistens wird es sich nicht um Eierstockkrebs handeln.

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