Krebs bringt Stress, Ängste und vor allem viele Fragen mit sich. Manche Menschen reagieren mit Niedergeschlagenheit, Schlaflosigkeit, Albträumen oder einem Gefühl der Orientierungslosigkeit. Das ist ganz normal. Um die psychischen Belastungen, die eine Krebserkrankung mit sich bringt, gering zu halten, ist es wichtig, sich frühzeitig Hilfe zu holen. Sie müssen nicht allein mit diesen Belastungen fertig werden.
Wo finde ich Expert:innen für Fragen zu Krebs?
Medizinische und psychologische Beratungsstellen sind darauf spezialisiert, Krebskranke zu unterstützen sowie Fragen zur Behandlung oder zum Leben mit Krebs zu beantworten. Bei diesen Stellen finden Sie passende Ansprechpartner:innen:
Landeskrebsgesellschaften: Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften unter dem Dach der Deutschen Krebsgesellschaft: In den 137 Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften erhalten Betroffene und ihre Angehörigen Beratung von Expert:innen und psychosoziale Hilfe. Es gibt sie in allen 16 Bundesländern.
Infonetz Krebs: Das Infonetz Krebs berät Betroffene gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft und der Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe. Am Telefon erhalten Sie kostenlos und anonym Beratung – nach dem aktuellen Stand von Medizin und Wissenschaft und in allen Phasen der Erkrankung. Ein Flyer fasst die wichtigsten Beratungsthemen zusammen.
Beratungsstellen sozialer Träger: Soziale Träger wie der Caritasverband, die Arbeiterwohlfahrt, das Diakonische Werk oder das Deutsche Rote Kreuz unterstützen und beraten zu sozialen Themen, in vielen Städten auch zu Krebserkrankungen. Informieren Sie sich über die Angebote in Ihrer Region.
Tumorzentren: Sie koordinieren die Betreuung von Krebspatient:innen in einer Region, sie sorgen für die korrekte Diagnostik und die passende Therapie. Häufig betreiben sie auch eine Stelle für psychoonkologische Beratung. Einen Überblick über onkologische Spitzenzentren in Ihrer Nähe finden Sie in dem Flyer der Deutschen Krebshilfe.
Kliniken und Rehaeinrichtungen: Viele Krankenhäuser mit Krebsstation und Rehaeinrichtungen für Krebskranke bieten nicht nur eine psychosoziale, sondern auch eine psychoonkologische Beratungsstelle. Fragen Sie in der jeweiligen Einrichtung nach.
Psychotherapie bei Krebs: Ambulante psychologische Praxen können ebenfalls geeignete Anlaufpunkte sein. Sinnvoll ist es, hier auf den Schwerpunkt der Praxis zu achten. Manche wenden sich explizit an Krebspatient:innen.
Krankenkassen: Viele Krankenkassen unterstützen ihre versicherten Patient:innen darin, psychologische Unterstützung während der Erkrankung zu erhalten. Oftmals können sie auch Tipps geben zu medizinischen Fragen, etwa über ein Beratungstelefon.
Chats und Online-Foren: Chatgruppen mit Expert:innen oder anderen Betroffenen bieten die Möglichkeit, sich auch über eine weite Distanz auszutauschen und für Sie passende medizinische Fachleute und Psychoonkolog:innen zu finden. Auch viele Krankenkassen bieten Chats an. Vorsichtig sollten Sie allerdings sein mit Online-Foren, die nicht durch Fachleute moderiert werden - vertrauen Sie nicht auf medizinische Ratschläge von Laien.
Selbsthilfegruppen: In Selbsthilfegruppen treffen Sie Menschen, die gerade Ähnliches erleben. Im persönlichen Austausch zu Krebs werden oft Fragen direkt beantwortet oder Sie erhalten Hinweise, wo passende Ansprechpartner:innen zu finden sind. Und oft tut es einfach gut zu sehen, dass andere die eigenen Erfahrungen teilen.
Psychoonkolog:innen: Psychoonkolog:innen unterstützen an Krebs Erkrankte bei der Auseinandersetzung mit der Erkrankung und ihren Folgen. Sie versuchen, die psychischen Belastungen von Tumorpatient:innen zu lindern, die durch die Krankheit und die Therapie entstehen. Betroffene und Psychoonkolog:innen suchen gemeinsam nach Wegen, mit der durch die Erkrankung veränderten Lebenssituation umzugehen.
Die Psychoonkologie spielt für Krebspatient:innen eine wichtige Rolle. Wer darf sich Psychoonkolog:in nennen? Und was ist eine psychoonkologische Beratung? Weitere Infos zur Psychoonkologie finden Sie hier.