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Schwarzer Hautkrebs: Das sollten Sie zur Hautkrebs-OP und zu anderen Therapien wissen

Nach der Diagnose schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) steht oft rasch das Thema Operation im Raum. Viele Betroffene sind unsicher: Brauche ich wirklich eine OP? Wie genau wird der Hautkrebs entfernt? Hier finden Sie alles Wichtige zur Hautkrebs-Operation.

Von Nica Trappe 22.06.2023 · 09:45 Uhr
Großaufnahme einer Hand, die ein Skalpell hält. | © AdobeStock-29607162
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Schwarzer Hautkrebs: Brauche ich eine OP?

Die kurze Antwort lautet in den meisten Fällen: Ja. Das erste Therapieziel ist, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen. Dafür ist bei schwarzem Hautkrebs die Operation die wichtigste und effektivste Behandlungsmethode – und auch der beste Weg zur Diagnose, wenn erst einmal nur der Verdacht auf ein Melanom besteht. Mediziner:innen bezeichnen den Eingriff dann als Primärexzision.

Handelt es sich um einen bösartigen Tumor? Welche Größe hat die Geschwulst genau? Wie tief reicht der Krebs? Aus welcher Art Zellen besteht er? Erst nach der Entfernung des verdächtigen Hautmals und Untersuchung unter dem Mikroskop können die Ärzt:innen diese Fragen beantworten. Davon hängen unter anderem die weiteren Behandlungsschritte ab.

Wie wird schwarzer Hautkrebs operiert?

Bei dem Eingriff entfernen Chirurg:innen das verdächtige Hautareal vollständig, schneiden dabei aber nur im Abstand von wenigen Millimetern um das sichtbare Mal herum. Stellt sich heraus, dass es sich um eine gutartige Geschwulst handelt, ist die Sache damit erledigt und man hat nicht mehr Gewebe entfernt als nötig. Lautet die Diagnose hingegen schwarzer Hautkrebs, wird in der Regel in einem zweiten Eingriff noch einmal nachgeschnitten und etwas mehr Gewebe entfernt. Denn wichtig ist bei bösartigen Tumoren ein Sicherheitsabstand rund um die Krebszellen (je nach Tumorgröße ein bis zwei Zentimeter). So sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass verstreute Krebszellen im umliegenden Gewebe zurückbleiben und der schwarze Hautkrebs sich nach der Operation neu bildet (Rezidiv).

Ab einer bestimmten Tumordicke entnehmen die behandelnden Ärtz:innen zusätzlich einen oder mehrere Lymphnoten, die als erste im Lymphabflussgebiet des Tumors liegen – sogenannte Wächterlymphknoten. Finden sich in ihnen keine Krebszellen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die anderen Lymphknoten frei sind. Werden bei der feingeweblichen Untersuchung Tumorzellen im Wächterlymphknoten gefunden, kann es sinnvoll sein, weitere Lymphknoten zu entfernen. Das soll die weitere Ausbreitung von Metastasen verhindern.

Therapieverfahren zusätzlich zur Hautkrebs-Operation

In manchen Fällen kommen bei schwarzem Hautkrebs ergänzend zur Operation weitere unterstützende (adjuvante) Therapieformen zum Einsatz, zum Beispiel:

  • eine Strahlentherapie, bei der mithilfe ionisierender Strahlung das Erbgut der Tumorzellen geschädigt wird, sodass diese zugrunde gehen.
  • eine Interferontherapie, bei der der körpereigene Botenstoff Interferon das Abwehrsystem dazu anregen soll, die Krebszellen zu bekämpfen.
  • eine Behandlung mit zielgerichteten Medikamenten, die sich gegen bestimmte Veränderungen (Mutationen) in den Tumorzellen richten.

Welche Form der adjuvanten Therapie sich für Sie eignet, hängt vom Krankheitsstadium, den Eigenschaften der Krebszellen und verschiedenen individuellen Faktoren ab. Jede Form der Krebstherapie hat potenzielle Nebenwirkungen. Ihre Ärzt:innen werden Sie genau beraten und aufklären, welche Therapie neben der Hautkrebs-Operation für Sie sinnvoll ist – und dabei die jeweiligen Vor- und Nachteile gemeinsam mit Ihnen abwägen.

Wie schnell streut schwarzer Hautkrebs?

Bei schwarzem Hautkrebs hängt nach der Operation das therapeutische Vorgehen auch davon ab, ob der Tumor bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat. Das passiert meist, wenn der Krebs in tiefere Hautschichten vordringt, sodass sich Krebszellen über die Lymphbahnen und Blutgefäße im Körper verbreiten können. Manchmal streuen sie in nahe gelegene Lymphknoten oder Hautgebiete (Stadium III), manchmal bilden sich auch Metastasen in fernen Organen und Strukturen – zum Beispiel im Gehirn, in der Leber oder in den Knochen (Stadium IV).

Wie rasch der schwarze Hautkrebs streut, ist sehr unterschiedlich. Das hängt unter anderem vom genauen Typ und dem Ort des Melanoms ab (Haut oder Schleimhaut), aber auch von bestimmten genetischen Merkmalen der Betroffenen. In manchen Fällen verbreitet sich der Hautkrebs ohne Operation binnen weniger Monate, in anderen geschieht längere Zeit nichts. Um das entscheidende Zeitfenster nicht verstreichen zu lassen, sind eine schnelle Diagnostik und Therapie wichtig.

Wie sind die Überlebenschancen bei schwarzem Hautkrebs?

Je früher schwarzer Hautkrebs erkannt wird und eine Operation erfolgt, desto besser ist die Prognose. Mediziner:innen rechnen meist mit Überlebensraten in einem Zeitraum von fünf Jahren. Diese liegt bei sehr kleinen und oberflächlichen Melanomen unter einem Millimeter Dicke (Stadium IA) bei 97 Prozent. Ist der Tumor bereits tiefer als vier Millimeter gewachsen (Stadium IIC), sinkt die Rate auf 53 Prozent. Je nachdem, ob und welche Metastasen sich gebildet haben, nimmt die Rate weiter ab.

Achtung: Diese Angaben sind statistische Erfahrungswerte und geben nur Wahrscheinlichkeiten an; der Verlauf für den Einzelfall kann nie genau vorhergesagt werden. Und: Durch moderne Therapiemöglichkeiten bessert sich die Prognose stetig – gerade auch für fortgeschrittene Krankheitsstadien.

Zusammenfassung Bei schwarzem Hautkrebs ist die Operation die wichtigste Therapie. Dabei entfernen Ärzt:innen den Tumor und gegebenenfalls Lymphknoten. Ergänzend können sogenannte adjuvante Behandlungen sinnvoll sein, wie Bestrahlung oder bestimmte Medikamente. Bei früher Diagnose und Behandlung sind die Überlebens- und Heilungschancen bei schwarzem Hautkrebs sehr gut.

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