Palliative Behandlung: Lebensqualität im Fokus
Ist der Blasenkrebs so weit fortgeschritten, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist, rückt die palliative Behandlung in den Vordergrund. Palliativ muss dabei nicht unbedingt bedeuten, dass das Lebensende bevorsteht.
Der Begriff beschreibt nur, dass die Behandlung nicht (mehr) auf eine Heilung abzielt. Es ist aber oft sehr wohl möglich, eine Lebensverlängerung zu erreichen; in einigen Fällen sogar über viele Jahre. Die Krebsmedizin hat große Fortschritte gemacht; davon profitieren auch Patient:innen mit einer fortgeschrittenen Erkrankung.
Für alle, deren Blasenkrebs nicht mehr heilbar ist, geht es noch mehr darum, die verbleibende Lebenszeit so angenehm und beschwerdefrei wie möglich zu gestalten – unabhängig davon, wie lang diese sein mag. Dazu gehört in erster Linie eine effektive Schmerztherapie.
Je nach Bedarf kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, die Schmerzen lindern und die Lebensqualität verbessern. Auch andere belastende Symptome wie Übelkeit, Luftnot oder Verstopfung lassen sich medikamentös behandeln.
Seelische Unterstützung für Patient:innen und Angehörige
Eine unheilbare Krebserkrankung stellt Betroffene und ihre Familien vor große emotionale Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, sich nicht allein zu fühlen und professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Psychoonkolog:innen sind speziell ausgebildet, um Krebspatient:innen und ihre Angehörigen in Krisensituationen zu begleiten. Sie können mit ihnen über Ängste und Sorgen sprechen. Auch bei der Bewältigung von Depressionen oder Schlafstörungen kann eine psychoonkologische Betreuung hilfreich sein.
Lebenserwartung bei unheilbarem Blasenkrebs
Die Frage nach der verbleibenden Lebenszeit beschäftigt viele Menschen mit unheilbarem Blasenkrebs. Eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Die Lebenserwartung hängt von verschiedenen Faktoren ab; etwa davon, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist und wo sich Metastasen gebildet haben.
Grundsätzlich gilt: Auch wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist, können viele Patient:innen mit metastasiertem Blasenkrebs heute dank moderner Palliativtherapien noch Monate oder sogar Jahre mit guter Lebensqualität verbringen.
Die meisten Betroffenen können diese Zeit gut gestalten, wenn sie abschätzen können, was auf sie zukommt. Dafür ist eine offene Kommunikation mit den behandelnden Ärzt:innen wichtig, um eine realistische Einschätzung der Situation zu bekommen.
Hospiz und Palliativstationen
Wenn die Zeit zu Hause zunehmend beschwerlich wird, können Patient:innen mit unheilbarem Harnblasenkarzinom in einem Hospiz oder auf einer Palliativstation betreut werden. Dort stehen lindernde Maßnahmen und die ganzheitliche Versorgung im Vordergrund.
Das multiprofessionelle Team aus Ärzt:innen, Pflegekräften, Psycholog:innen und Seelsorge begleitet Patient:innen und Angehörige einfühlsam auf dem letzten Weg. In den meisten Regionen gibt es Hospizvereine und Palliativnetzwerke, die bei der Suche nach einem geeigneten Platz behilflich sind.