Entscheidend für Art und Umfang der Behandlung bei schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) ist, wie weit der Tumor bereits fortschreiten konnte; in welchem Stadium er sich befindet. Denn ein malignes Melanom kann unbehandelt schnell in tiefere Hautschichten wachsen und neigt im Unterschied zu weißem Hautkrebs dazu, im Körper zu streuen. Dann nehmen die entarteten Pigmentzellen den Weg über die Lymph- oder Blutgefäße und siedeln Tochtertumore (Metastasen) anderswo im Körper an. Die Hautkrebs-Behandlung wird aufwendiger und die Heilungschancen nehmen ab.
Wie stehen die Chancen auf Heilung bei schwarzem Hautkrebs?
In den meisten Fällen ist heute bei schwarzem Hautkrebs eine Behandlung erfolgreich. Setzt sie zeitig ein, kann die richtige Behandlung schwarzen Hautkrebs oft zur vollständigen Heilung bringen. Die Behandlung hat die größten Heilungsaussichten, wenn das Melanom noch nicht gestreut, also nicht metastasiert hat.
Etwa zwei von drei Melanomen kommen in Deutschland erfreulich früh in ärztliche Begutachtung: Sie sind dann noch weniger als einen Millimeter dick. Solche noch sehr oberflächlichen Tumore lassen sich fast immer unkompliziert und nachhaltig operativ entfernen: 96 von 100 der Behandelten leben auch zehn Jahre später noch.
Schwarzer-Hautkrebs-Behandlung: grundsätzliche Ziele, mehrere Wege, individuelles Vorgehen
Beim malignen Melanom hat die Therapie zuerst immer die Heilung zum Ziel, indem die bösartigen Zellen möglichst vollständig entfernt (Operation) oder abgetötet (Strahlentherapie) werden. Wird eine Heilung angepeilt, nennen Mediziner:innen die Therapie kurativ.
In Anfangsstadien ohne Metastasen (Stadium 0 bis II) kann dieses Ziel sehr oft erreicht werden – und oft genügt dafür schon diese eine OP, manchmal mit zusätzlicher (adjuvanter) Bestrahlung. Wenn das Streuungs- oder Rückfallrisiko ab Stadium II erhöht ist, sind zusätzliche Maßnahmen sinnvoll.
Manche Krebsgeschwüre lassen sich nicht (restlos) operieren. Hier kommen Immuntherapie, zielgerichtete Therapie, Bestrahlung und/oder Chemotherapie zum Einsatz, von Fall zu Fall auch kombiniert. Der „Feind“ in der Haut – und eventuell schon anderswo – wird so einer Gegenwehr aus möglichst vielen Richtungen ausgesetzt.
Doch keine Methode ist nebenwirkungsfrei, und gerade Krebstherapien haben es oft in sich. Nebenwirkungsmanagement ist deshalb wichtiger Bestandteil der Behandlung bei schwarzem Hautkrebs.
Was im Einzelnen und im Verlauf infrage kommt, ist individuell abzuwägen. Das spezialisierte Behandlungsteam gibt fundierte Empfehlungen, entwirft dazu einen Strategieplan und passt ihn (je nach Situation und Wünschen der Betroffenen) flexibel an, um das bestmögliche Ergebnis der Melanom-Behandlung zu erreichen.
In späteren Fällen ab Stadium IV kann der Therapieplan in Palliativmedizin übergehen, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist. Dann stehen im Fokus: Beschwerden lindern und Lebensqualität erhalten.
Schwarzer Hautkrebs: Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
Welche Behandlungsmöglichkeiten bei schwarzem Hautkrebs möglich sind, stellen wir hier vor.
Schwarzer Hautkrebs – die Operation als Königsdisziplin
Die Chirurgie ist das wirksamste und wichtigste Instrument in der Behandlung von Hautkrebs. Können alle Krebszellen entfernt werden, gibt es keine Rezidive: Der Krebs kehrt nicht zurück. Dazu operiert der:die Hautärzt:in mit Sicherheitsabstand bis ins gesunde Gewebe großzügig den schwarzen Hautkrebs heraus.
Diese Behandlung bietet für dieStadien 0 bis II die besten Chancen auf Heilung. Selbst ein Melanom in Stadium III sollte samt Nachbarherden und/oder befallenen Lymphknoten operativ entfernt werden, um die Heilungsaussichten zu verbessern.
Malignes Melanom und Chemotherapie – wann Zytostatika?
Verschiedene „Chemo“-Wirkstoffe, die Zytostatika („Zellstopper“), hemmen Gewebewachstum und Zellerneuerung. Diese Wirkung entfalten sie am stärksten in besonders schnell wachsendem Gewebe wie Tumoren.
Gesunde Haut, Schleimhaut und Haarwurzeln sind allerdings auch äußerst wachstumsfreudig, gefolgt von Blut- und Immunzellen. Typische Nebenwirkungen der Chemotherapie sind daher Appetitverlust, Übelkeit und Erbrechen, Hautveränderungen, Schleimhautentzündungen und Haarausfall.
Chemotherapie ist mittlerweile nur noch eine Ausweichoption für die Hautkrebs-Behandlung bei streuendem, nicht operierbarem Melanom.
Schwarzer Hautkrebs: Behandlung mit Strahlen
Hochenergetische ionisierende Strahlen stoppen das Tumorwachstum und töten Zellen ab – besonders kranke, in geringerem Umfang aber auch gesunde.
Moderne Bestrahlungstechnik schont gesundes Gewebe zwar in der Regel sehr gut, dennoch empfehlen Fachleute eine Strahlentherapie zur Melanom-Behandlung nur als Ausweichmöglichkeit zur Operation oder adjuvant nach einer OP bei stärker befallenen Lymphknoten (Stadium III).
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Abgeschlagenheit, Strahlenbrand (Entzündungsreaktion der Haut ähnlich einem Sonnenbrand) und Haarausfall.
Schwarzer Hautkrebs und Immuntherapie: Das Abwehrsystem mobilisieren
Krebszellen können das natürliche Immunsystem auf verschiedenste Weise täuschen, umgehen oder ausschalten. Auch die stärkste körpereigene Abwehr ist dann kaum in der Lage, die schädlichen Zellen selbst zu bekämpfen.
Die Immuntherapie eines malignen Melanoms bezweckt, genau solche Ausweichstrategien auszuhebeln und die Abwehrkräfte gegen den Krebs zu richten.
Zu den älteren, nicht ganz zuverlässig wirksamen Ansätzen der Immuntherapie bei schwarzem Hautkrebs zählen Immun-Botenstoffe (Zytokine): die auch im Körper vorkommenden Interferone und Interleukine. Sie sind ab mittleren Stadien eine zusätzliche Behandlungsmöglichkeit, die als Nebenwirkung häufig Symptome wie bei einer Grippeinfektion mit sich bringt.
Als Neuentwicklungen stehen gegen fortgeschrittene Melanome sogenannte Checkpoint-Inhibitoren zur Verfügung. Sie lösen bestimmte natürliche Immunsystem-„Bremsen“ (Checkpoints) und aktivieren so Abwehrzellen gegen den Krebs. Checkpoint-Inhibitoren helfen sehr gut, nur leider nicht in jedem Fall, und sie lassen das Immunsystem bisweilen überschießen.
Viele weitere Immuntherapeutika wie Krebsimpfstoffe werden aktuell erforscht und in Studien geprüft.
Die zielgerichtete Therapie
Neuartige Antikörper-Medikamente zielen auf definierte Krebs-Strukturen (Rezeptoren, Botenstoffe, Signalwege oder bestimmte Genveränderungen), die für das Tumorwachstum von Bedeutung sind.
Derzeit existieren solche Mittel für Stadium IV von schwarzem Hautkrebs. Diese Behandlung kann das aggressive Krebstreiben an vielen verschiedenen Punkten stören: die Blutgefäßbildung der Tumore behindern, Giftladungen herantransportieren, Entsorgung oder Reparaturen blockieren und vieles mehr.
Einige Angriffsziele sind krebsspezifisch, andere aber nicht ausschließlich auf Karzinomzellen beschränkt, weshalb unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten können.
Alternative oder komplementäre Medizin bei Melanomen
Sie möchten noch mehr tun? Verständlich. Doch Vorsicht: Bei vielem, was als „Hautkrebs-Behandlung“ angeboten wird, fehlt es an zuverlässigen Nachweisen für Wirksamkeit und Sicherheit. Mit einigen können Sie sich weit mehr schaden als nützen, in einigen Fällen sogar Krebs fördern, in anderen wertvolle Zeit vergeuden oder Wechselwirkungen provozieren.
Spezialisierte und erfahrene ärztliche Expert:innen dagegen bauen auf gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, die in Leitlinien von Fachgesellschaften regelmäßig aktualisiert zusammengefasst werden. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam.