Nachsorge bei Blasenkrebs: Schauen, ob alles okay ist
Die Nachsorge nach einer Blasenkrebs-Therapie ist wichtig, um ein Wiederauftreten des Tumors (Rezidiv) frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Außerdem werden bei den regelmäßigen Terminen Folgen der Krebserkrankung oder Therapie festgestellt und behandelt.
In den ersten Jahren ist das Risiko eines Rezidivs am höchsten und auch Behandlungsfolgen machen sich in dieser Zeit oft am stärksten bemerkbar. Die Nachsorge ist deshalb zu Beginn am engmaschigsten; in der Regel stehen dann alle drei Monate Termine an.
Später werden die Abstände zwischen den Untersuchungen größer. Der genaue Nachsorgeplan hängt davon ab, welche Art Tumor bei Ihnen vorlag und in welchem Stadium sich die Erkrankung befand – und auch von Ihren Wünschen und Vorstellungen.
Zur Nachsorge gehören körperliche Untersuchungen, Blasenspiegelungen (Zystoskopien), Ultraschall, Urinuntersuchungen und teils auch Bluttests sowie bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT).
Neben der ärztlichen Nachsorge sind Rehabilitationsmaßnahmen und eine gesunde Lebensweise mit Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen wichtig, um die Prognose und Lebensqualität zu verbessern.
Rehabilitation: Nach Erkrankung und Therapie wieder fit werden
Um Folgen der Erkrankung und Nebenwirkungen der Behandlung zu lindern, ist oft eine Reha sinnvoll. Diese kann ambulant oder stationär erfolgen und wird in der Regel von der Rentenversicherung oder Krankenkasse bezahlt.
Die Inhalte der Rehabilitation werden zu Beginn von einer Ärztin oder einem Arzt gemeinsam mit Ihnen festgelegt – individuell nach Ihrer Erkrankung, Ihren Beschwerden und Zielen. Bei Blasenkrebs ist zum Beispiel bei Harninkontinenz ein Kontinenztraining sinnvoll, außerdem Beckenbodengymnastik, Stomaversorgung, Ernährungsberatung, Bewegungstherapie und psychologische Betreuung. Ziel ist, die körperliche und seelische Gesundheit wiederherzustellen.
Reha nach Blasenkrebs beantragen und Klinik auswählen
Je nach Situation sind unterschiedliche Kostenträger dafür zuständig, die Rehabilitation zu bezahlen. Meist ist das die Renten- oder Krankenversicherung. Antragsformulare gibt es zum Beispiel bei den Beratungsstellen der Rentenversicherungsträger, den Krankenkassen und Versicherungsämtern. Oft hilft der Sozialdienst der Klinik bei der Antragstellung. Die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt muss begründen, warum die Rehabilitation medizinisch notwendig ist.
Bei der Wahl der Reha-Einrichtung dürfen Sie Wünsche angeben. Hier sollten Sie vor allem darauf achten, dass die Klinik auf Krebserkrankungen spezialisiert ist – im besten Fall besonders auf Blasenkrebs. Die Krebsberatungsstellen der Landeskrebsgesellschaften und der Krebsinformationsdienst helfen bei der Suche nach geeigneten Kliniken.
Wo finde ich Unterstützung bei Fragen zu Nachsorge und Reha nach Blasenkrebs?
Viele Fragen rund um Nachsorge und Reha können Sie mit Ihrer behandelnden Urologin beziehungsweise Ihrem Urologen besprechen. Auch Selbsthilfegruppen bieten wertvolle Tipps und Erfahrungsaustausch.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Beratungsstellen, die zu sozialrechtlichen Themen wie Reha-Antrag, Zuzahlungen oder Schwerbehindertenausweis informieren, zum Beispiel Krebsberatungsstellen, Sozialverbände oder Rentenstellen.