Rauchen: Hauptrisikofaktor für Blasenkrebs
Der mit Abstand wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Blasenkrebs ist das Rauchen. Raucherinnen und Raucher haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken. Je mehr und je länger geraucht wird, desto höher ist die Gefahr.
Auch Passivrauchen kann das Risiko steigern. Jede zweite Blasenkrebserkrankung ist die Folge von Aktiv- oder Passivrauchen. Sollten Sie rauchen oder oft Passivrauch ausgesetzt sein, achten Sie deshalb besonders aufmerksam auf mögliche Symptome eines Blasenkarzinoms.
Neben dem Rauchen gibt es weitere Faktoren, die das Blasenkrebsrisiko erhöhen. Dazu zählen bestimmte chemische Stoffe wie Amine, denen vor allem Beschäftigte in der Gummi-, Chemie- oder Lederindustrie, Friseurhandwerk, Metallverarbeitung, Druckereien, Malerbetrieben, Textilwirtschaft und Transportgewerbe ausgesetzt sein können.
Blasenkrebs ist deshalb in bestimmten Fällen als Berufskrankheit anerkannt. Sollten Sie in einem dieser Bereiche arbeiten oder es früher getan haben und Symptome haben, die auf ein Blasenkarzinom zurückzuführen sein könnten, berichten Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt von Ihrem erhöhten Risiko.
Bestimmte Arzneimittel können ebenfalls die Entstehung von Blasenkrebs begünstigen, darunter einige Krebs- und Diabetes-Medikamente. Auch eine Strahlentherapie des Beckens (etwa im Rahmen einer früheren Krebsbehandlung) sowie häufige oder chronische Entzündungen der Blasenschleimhaut (zum Beispiel durch Blasenentzündungen oder einen Dauerkatheter) erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Blasenkarzinoms.
Nicht zuletzt gibt es genetische Veranlagungen für ein erhöhtes Blasenkrebsrisiko: Menschen mit erkrankten Verwandten (vor allem Eltern oder Geschwister) haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, selbst an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken.
Achtung: Blasenkrebs kann auch entstehen, wenn keiner dieser Risikofaktoren vorliegt.
Blasenkrebs: Früherkennung und Vorsorge
Eine gesetzliche Früherkennungsuntersuchung speziell für Blasenkrebs gibt es in Deutschland nicht. Bei Beschwerden wie Blut im Urin, häufigem Harndrang oder Schmerzen beim Wasserlassen, die länger anhalten, sollten Sie unbedingt Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt oder eine Praxis für Urologie aufsuchen. Diese Beschwerden können auf einen Blasentumor hindeuten.
Wichtig: Diese Symptome sind unspezifisch, können also auch ganz andere Ursachen haben (zum Beispiel einen Harnwegsinfekt). Sollte aber Blasenkrebs dahinterstecken, ist eine frühe Diagnose besonders wertvoll, damit zügig behandelt werden kann.
Zur Abklärung eines Blasenkrebsverdachts stehen verschiedene Untersuchungen zur Verfügung. Dazu gehören die körperliche Untersuchung, Urin- und Bluttests, Ultraschall, Röntgen und vor allem die Blasenspiegelung (Zystoskopie). Bei der Blasenspiegelung führt die Ärztin oder der Arzt einen dünnen Schlauch durch die Harnröhre in die Blase ein. So kann die Blasenwand von innen begutachtet werden und Gewebeproben können entnommen werden.
Übrigens: Urintests für zu Hause aus dem Internet sind für die Blasenkrebsvorsorge nicht geeignet. Sie sind zu ungenau und können unnötige Beunruhigung auslösen. Stattdessen sollte man bei Beschwerden immer eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Diese können mit den genannten Untersuchungen einen Tumor zuverlässig erkennen oder ausschließen.
Blasenkrebs vorbeugen: Das können Sie selbst tun
Es gibt einige konkrete Maßnahmen, die jede:r ergreifen kann, um das persönliche Risiko für Blasenkrebs zu senken:
Nicht rauchen bzw. mit dem Rauchen aufhören
Der mit Abstand wichtigste Risikofaktor für Blasenkrebs ist das Rauchen. Raucher:innen haben ein vielfach höheres Risiko als Nichtraucher:innen. Je mehr und je länger geraucht wird, desto größer ist die Gefahr. Auch Passivrauchen erhöht das Risiko.
Wenn Sie nicht rauchen, fangen Sie am besten gar nicht erst damit an. Für Raucher:innen lohnt es sich in jedem Fall, das Rauchen aufzugeben – auch wenn bereits eine Krebserkrankung vorliegt. So lässt sich nämlich auch das Rückfallrisiko senken.
Gesunder Lebensstil kann auch Blasenkrebs vorbeugen
Neben dem Rauchverzicht gibt es noch andere Möglichkeiten, das Blasenkrebsrisiko zu minimieren:
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Ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse
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Regelmäßige Bewegung und Sport
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Normalgewicht halten bzw. Übergewicht abbauen
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Ausreichend Wasser trinken, um die Harnwege gut durchzuspülen
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Blase regelmäßig entleeren, Urin nicht lange anhalten
Ein insgesamt gesunder Lebensstil stärkt die Abwehrkräfte und macht den Körper widerstandsfähiger gegen Krebs.
Blasenkrebs vorbeugen: Kontakt mit Schadstoffen vermeiden
Bestimmte Chemikalien wie aromatische Amine können Blasenkrebs begünstigen. Sie kommen zum Beispiel in Gummi, Lacken, Farben oder Haarfärbemitteln vor. Vor allem in Risikoberufen wie Gummi-, Textil- oder Druckarbeiter:innen, Maler:innen, Friseur:innen oder Lastwagenfahrer:innen ist die Belastung hoch. Hier sind Schutzmaßnahmen wie gute Belüftung und das Tragen von Schutzkleidung sehr wichtig.
Auf Warnsignale achten
Eine gezielte Früherkennungsuntersuchung für Blasenkrebs gibt es nicht. Sie sollten aber sensibel für mögliche Anzeichen von Blasenkrebs sein. Dazu zählen:
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Blut im Urin
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Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
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Häufiger Harndrang
Wenn solche Beschwerden länger anhalten, ist eine ärztliche Abklärung wichtig. Denn je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Zwar lässt sich nicht jede Blasenkrebserkrankung verhindern. Doch mit der richtigen Vorbeugung kann jeder Mensch dazu beitragen, das Risiko zu senken, und Aufmerksamkeit hilft, im Fall der Fälle eine frühzeitige Diagnose zu ermöglichen.
Sind Sie aufgrund von Beschwerden oder Risikofaktoren unsicher, sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen. Diese können Sie individuell beraten, ob und welche Maßnahmen sinnvoll sind. Auch Selbsthilfegruppen und Krebsberatungsstellen bieten Unterstützung und Informationen rund um das Thema Blasenkrebs.